Wilde Himbeeren – ein „Live“-Text
Liebe/r LeserIn,
jetzt habe ich wieder etwas getan, was ich schon eine längere Zeit nicht mehr gemacht habe …. ich habe wieder live geschrieben!
Mein erstes Buch ist vor einigen Jahren von mir live geschrieben worden … und es hat mir richtig viel Spaß gemacht!
Und nun wünsche ich Dir viel Spaß an meinem kleinen Text … wilde Himbeeren …. ohne Korrektur, ohne Vorbereitung, einfach so drauf los!
Alles Liebe
Katja
Wilde Himbeeren
Ich atme tief und genüßlich ein.
Jede Faser meines Körpers fühlt diesen Atemzug.
Die Luft heute morgen ist etwas ganz besonderes.
Gestern hat es geregnet und die große Hitze der vergangenen Tage ist vorbei.
Mit fest geschnürten Wanderschuhen und meinem kleinen Rucksack auf den Schultern gehe ich los.
Los in Richtung Wald …. los in Richtung Berg …
Die Menschen in unserem Dorf scheinen noch zu schlafen.
Bis auf wenige Katzen, Hühner und ab und an einen bellenden Hund bin ich alleine.
Alleine mit mir, meinen Gedanken, der herrlichen Luft, dem wunderbaren Grün der Bäume, dem munteren Zwitschern der Vögel …. alleine, aber ganz und gar nicht einsam.
Sanft streicheln meine Hände durch die hohen Gräser am Wegesrand.
Die Feuchtigkeit der Nacht nimmt meine Haut wohlwollend auf.
Kurz bevor ich diese alte Straße durch den Wald nach oben gelaufen bin, spitzt die Sonne lachend zwischen den alten Laubbäumen hervor und verwandelt die Regentropfen auf den Blättern in kleine funkelnde Diamanten.
Heute gehe ich zum Paradies.
Zum Paradies Nummer 13.
Ganz verwunschen und eingewachsen liegt es mitten im Wald auf einer Lichtung.
Kaum jemand kennt es und kaum jemand findet den Weg dorthin..
Das kleine alte Haus und der große Teich blitzen schon zart durch die dichten Hecken und Sträucher.
Tatsächlich trägt dieses Haus eine Nummer … die Nummer 13 … und ich habe es vor vielen Jahren liebevoll „Paradies Nummer 13“ getauft.
Eine kleine Weile verweile ich vor dem großen rostigen Eisentor des Hauses und blicke verträumt in den Garten.
Es geht mir gut …. richtig gut …. verdammt gut!
Erneut atme ich tief ein und setze meinen Weg fort.
Langsam wird mein Weg immer enger, verschlungener und dorniger …
ich tauche in ein Meer aus grünen Blättern, Gräsern, Dornen, Ranken und Büschen ein ….
Grün … grün … und noch mehr grün …
aber halt! Was ist denn das?
Kleine rote Punkte schwimmen in diesem grünen Meer.
Ich bleibe stehen und sehe mir diese roten Punkte genauer an.
Ein Lächeln zaubert sich auf mein Gesicht und ein ganz warmes wohlwollendes Gefühl steigt langsam von meinen Fußsohlen, über meine Beine, meinen Bauch bis hoch zu meinem Herzen.
Himbeeren … kleine, wirklich ganz kleine Himbeeren … wilde Himbeeren!
Ich stehe mitten in einem riesengroßen Himbeerbusch!
Vorsichtig greife ich nach einer kleinen roten Frucht … sie ist wirklich klein … vielleicht so groß wie eine Erbse …
aber ganz weich und herrlich rot!
Langsam stecke ich mir diese wilde Beere in den Mund, schließe meine Augen und genieße!
Ganz intensiv spüre ich auf meiner Zunge die samtige Fruchthülle und den herrlich süßen fruchtigen Geschmack.
Ein leichter Himbeerduft erreicht meine Nase.
Diese kleine Beere löst in meinem Mund eine echte Geschmacksexplosion aus und ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals zuvor einen so intensiven, reinen und klaren Geschmack erleben und mit allen Sinnen genießen durfte!
Es geht mir gut … richtig gut … verdammt gut!
Fast wie in Trance greife ich zu den nächsten Beeren … herrlich … was für ein Genuss!
Was für ein herrliches Leben!
Meine Zeit bleibt für einen Moment stehen … und ich bin einfach nur im Hier und Jetzt!
Danke!
Ich danke Dir, du wilde Himbeere!



























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