Kapitel 43 – letztes Kapitel

Jade

Die Tage nach der Verbannung von Judy und Walt Belford vergingen ungemein schnell.

Sobald Mathias und ich alleine waren, bedankte er sich bei mir, dass ich für eine Abmilderung war. Er als Alpha müsste immer die härteste Strafe wählen. Dabei hatte er für sich selbst bestimmt, dass er eine Hetzjagd nur ungern veranstalten wollen würde, als er den Posten des Alphas übernahm.

Die Eltern sind dann mit viel Meckern und Jammern ihre Sache packen gegangen und wurden dann von Rudelmitgliedern über die Rudelgrenze gebracht. Als Lilly von den Geschehnissen erfuhr, war sie geschockt. Ich entschuldigte mich auch bei ihr dafür, dass ich es gegenüber dem Rudel auch schon angesprochen habe. Tatsächlich kam sie damit besser zurecht, als mit der Info, dass ihre Eltern nun aus dem Rudel verbannt worden sind. „Sie wurden wirklichen dem Rudel verwiesen?“ fragte Lilly immer wieder und wieder. Ted, Mathias und ich haben es ihr immer wieder beteuert, bis sie dann in Tränen ausgebrochen ist. „Heißt das, ich könnte wieder zurück in die Siedlung ziehen?“ fragte sie dann ehrfurchtsvoll. „Aber natürlich Lilly, du warst von meiner Seite her immer herzlich willkommen. Und wenn du dann mit dem Rudel ins Gespräch gehst, wird dich das Rudel bestimmt auch mit offenen Armen empfangen.“ beteuerte Mathias.

Zum Glück geht es Lilly mit jedem weiteren Tag immer besser. So wie ich es auch mitbekomme, kommen sich Lilly und Ted immer näher. Ted baut auch eine schöne Beziehung zu Paul auf. So wie Fiona Mathias vergöttert, fängt Paul sich zu freuen an, sobald er Ted sieht. Es ist so schön, die Beiden zu beobachten.

Zuerst haben sich Lilly und Chris ausgesprochen. So wie Beide nach dem Gesrpäch aussahen, war es für Beide emotional sehr anstrengend. Aber seitdem hat sich die Beziehung zwischen den Geschwistern verbessert. Chris hat zudem auch tatsächlich Paul kennengelernt.

Nach den letzten Aufregungen kommt das Rudel nun langsam zur Ruhe. Das neue Rudelhaus ist inzwischen wieder neu aufgebaut wurden. Die ersten Möbel stehen auch schon in den Räumen. Heute sollen die letzten Möbel aufgebaut werden und dann gibt es heute Abend eine Einweihungsfeier.

Ich unterstütze beim aufbauen der Möbel. Dabei lerne ich auch das Rudel etwas besser kennen. Doch lange kann ich nicht helfen, denn ich bekomme einen Anruf von der Notrufzentrale. „Captain Atkins, könnten Sie und ihr Team für einen Einsatz kommen? Alle anderen Teams sind gerade bei einem Großbrand und wir bekamen mehrere bedenkliche Notrufe aus einem Laden. Wir würden aufgrund der Häufigkeit dem gerne nachgehen. Polizei ist auch schon auf dem Weg.“ Kai steht zum Glück neben mir und hat es mitangehört. Er nickt mir bestätigend zu. „Ein Kollege steht neben mir und wir beide können auf jeden Fall kommen. Alarmieren Sie auch bitte bei meinem restlichen Team? Dann können wir schon zur Feurwache fahren.“ frage ich. „Vielen Dank Captain, das werde ich machen.“ bedankt sich der Mitarbeiter der Notrufzentrale.



Kai und ich machen uns dann schnell auf den Weg zur Wache. Mit uns kommen auch die Anderen an. Wir beeilen uns und ziehen unsere Arbeitskleidung an, ehe wir dann mit den Ersatzfahrzeugen los fahren. Am Laden angekommen fragt Travis „Das ist ein Scherz oder? Sind wir hier richtig?“ Ich vergleiche noch einmal die Adresse, doch sage dann „Ja, es ist der Scherzartikelladen. Na los, schauen wir mal, worum es geht.“

Wir gehen also rein und nach einem kurzen Moment überblicke ich die Lage. „Kümmert euch um die bewusstlosen Menschen. Kai und ich kümmern uns um den Clown, der unter den Druckflaschen liegt.“ gebe ich die Befehle. Jeder geht seiner Aufgabe nach. „Ich kann nicht erknnen, warum sie bewusstlos sind.“ spricht Kathi in einer piepsigen Stimme. Verwundert schauen wir zu ihr hin. „Ich mache das nicht absichtlich.“ beteuert sie.

Mir entwischt ein Lachen. Erschrocken schlage ich mir vor den Mund, da selbst der Lacher eine sehr hohe Tonlage hat. Kai und ich sehen uns die Flaschen genauer an und müssen immer mehr kichern. „Oh verdammt, die Flaschen sind mit Helium und Lachgas gefüllt. Bei zwei der Flaschen ist der Verschluss kaputt. Beeilen wir uns, dass wir die Leute hier hinaus bekommen und dann brauchen wir alle Sauerstoff.“ piespt Kai. So beeilen wir uns kichernd, die Leute aus dem Laden zu bringen, da wir das Gas jetzt schon eingeatmet haben.

Zum Glück ist den Menschen nichts schlimmeres passiert. Der Mann unter den Flaschen hat nur eine Platzwunde davon getragen. Auch wir können nach einer Untersuchung im Krankenhaus und einer B12-Vitamin-Spritze wieder gehen. Allerdings dürfen wir die nächsten drei Tage nicht arbeiten, diese sollen wir zum ausruhen benutzten.

„Ich fühle mich, als hätte ich den schlimmsten Kater überhaupt.“ stöhnt Kai. Leidend schaue ich zu ihm „und du bist ein Wer..“ mir wird eine Hand auf den Mund gepresst. Überrascht schaue ich, wem die Hand gehört. Mathias steht hinter mir. „Geht es dir gut?“ fragt er besorgt. „Nein“ jammere ich und lasse von Kais Schulter ab und hänge mich an Mathias. Kathi kommt zu uns „Sehe es den beiden nach, sie haben das meiste Lachgas eingeatmet, als sie den Mann von den Druckflaschen befreit haben. Wir anderen haben hauptsächlich Helium eingeatmet. Die Polizei ermittelt aber, warum auch Lachgas-Flaschen vorhanden waren.“ „Danke, dann bringe ich sie mal nach Hause.“ bedankt sich Mathias.



An mich gewandt fragt er „Kannst du laufen?“ Ich schaue meine Beine an, die sich wie Gummi anfühlen und schüttel dann den Kopf. Mathias nimmt mich im Brautstyle hoch und trägt mich zu seinem Wagen. Kai folgt uns stumm. Von der Fahrt bekomme ich kaum etwas mit, da ich währenddessen einschlafe.

Aus dem Schlaf wache ich schreckhaft wieder auf. Verwirrt schaue ich mich um und erkenne das Zimmer von Mathias. Dieser kommt gerade mit einem Glas Wasser in das Schlafzimmer. „Oh, du bist wach. Wie geht es dir?“ Ich horche in mich hinein „Tatsächlich viel besser. Wie lange habe ich geschlafen?“ Mathias scheint weniger besorgt zu sein „Das ist schön. Du hast zwei Stunden geschlafen.“

Erschrocken will ich aus dem Bett. „Wo willst du hin?“ fragt mich Mathias. „Ich habe die Eröffnungsfeier verpasst. Dann komme ich wenigstens jetzt noch zur Feier.“ erkläre ich ihm. Mathias schmunzelt „Du hast nichts verpasst. Das Rudel wollte nicht ohne seine Luna feiern.“ „Na dann, können wir ja noch feiern.“ rufe ich erfreut. „Bist du sicher, dass du dafür wieder fit bist?“ zweifelt Mathias. „Ja, mehr als das. Außerdam hat das Rudel so viel geschufftet für heute Abend, da will ich ihnen das auch nicht wegnehmen. Also komm.“ fordere ich ihn auf.

Während Mathias wieder alle zusammenruft, springe ich noch einmal schnell unter die Dusche. In einem weißen Kleid geselle ich mich zu Mathias, der Fiona auf dem Arm hat. „Können wir?“ fragt er und ich stimme ihm zu.

Auf dem Weg grüßen uns die Rudelmitglieder und gehen mit uns zusammen zum neuen Rudelhaus. Davor angekommen staune ich. Überall hängen Lichterketten in den Bäumen und Fackeln säumen die Wege. So erstrahlt alles in einem warmen Licht. Zusammen mit Mathias gehe ich nach vorne.

„Guten Abend liebes Rudel. Ich danke euch allen für eure harte Arbeit unser Rudelhaus wieder aufzubauen. Uns ist das, finde ich, sehr gut gelungen. Jedenfalls fühle ich mich wohl und ihr euch hoffentlich auch.“ beginnt Mathias mit seiner Rede, womit er zustimmenden Jubel erhält. „Jedoch möchte ich heute Abend nicht nur unser Rudelhaus feiern, sondern auch die Aufnahme von neuen Rudelmitgliedern. Als erstes möchte ich Lilly wieder im Kreis des Rudels willkommen heißen. Du hast mir gefehlt. Zudem möchte ich ihren Sohn Paul und ihren Mate Ted willkommen heißen. Schön Euch hier zu sehen. Und keine Sorge Ted, als nächstes kommt ein Barrierefreies Haus.“ Mathias zwinkert der kleinen Familie zu, die ich dann auch in der Menge ausfindig machen kann.



„Und zum Schluss möchte ich euch meine Mate und eure Luna vorstellen. Ja, ich habe sie noch nicht markiert, aber ihr werdet mir wohl alle zustimmen können, dass sie die Rolle schon längst eingenommen hat. Wir werden es so machen, wie wir es für richtig emfinden. Also, ein herzlich willkommen Jade und Fiona. Fiona wird als meine Tochter aufwachsen. Sie wird die Wahrheit wissen, aber behandelt sie bitte, wie meine Tochter. Dann bleibt mir als letztes nur noch zu sagen: Feiert und genießt den Mondschein, denn Luna ist mit uns.“ Als letztes zeigt er Richtung Himmel, wo die Wolkendecke aufbricht und den Blick auf den Vollmond freigibt.

★。*✧ Ende ✧*。★

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