Kapitel 31
(Triggerwarnung, wenn Lilly zu erzählen beginnt.)
Jade
Vom Date noch total beflügelt klingel ich bei Lilly, um Fiona abzuholen. Lilly öffnete und grinst wissend. „Glaubst du, ich lasse dich so einfach gehen? Ich will alles wissen. Vorallem was deinen Meinungswechsel verursacht hat. Heute Mittag sahst du ehrlich gesagt ziemlich gruselig aus.“ „Na danke auch.“ sage ich gespielt gekränkt.
Lilly lacht „Komm rein.“ Ihrer Aufforderung nachkommend, gehe ich ins Wohnzimmer. Dort sehe ich Fiona, die schmollend die Arme nach mir ausstreckt. Schnell nehme ich sie auf den Arm und kuschel sie ganz fest.
„Hey Krümmel, ich bin wieder da. Es tut mir Leid, dass Mama heute Zeit für sich brauchte. Ab jetzt lasse ich dich nicht mehr los, außer für die Arbeit. Denn Essen wollen wir ja doch haben oder?“ Von meinem Kitzeln kreischt Fiona lachend auf.
„Seit knapp zwei Stunden wollte sie nichts mehr von Paul wissen und lieber alleine spielen. Paul war ganz schön geknickt.“ berichtet mir Lilly. „Hast du mich vermisst?“ frage ich Fiona.
Auf dem Sofa mit Fiona aufm Schoß sitzend, fange ich an vom Date zu erzählen. „Wir haben uns echt gut verstanden. Waren oft der selben Meinung, konnten auch viel miteinander lachen.“ Lilly nickt verstehend. „Ja, Luna weiß, was sie macht. Aber wie kam es zum Meinungswechsel?“
Ich seufze „Ich bat um ein Zeichen von John und bekam es auch.“ An Ted denkend lächel ich. „Ted, der beste Freund von John und auch mein Freund rief in dem Moment an. Er hat mir ehrliche Worte, die John bestimmt auch so gewählt hätte, um die Ohren gehauen.“
„Klingt nach einem guten Freund.“ meint Lilly. „Das ist er. Er war einer der zwei Überlebenden. Aber wahrscheinlich auch nur, weil die Beiden mehr tot als lebendig aussahen.“ Lilly legt mir ihre Hand auf den Arm „Ein wahrer Krieger.“ Ich nicke und kämpfe gegen die Tränen an.
„Er will auch gerne herziehen, aber bisher fand ich kein Rollstuhlgerechtes Haus oder Wohnung.“ erzähle ich ihr. „Ich werde mich auch mal erkundigen.“ verspricht Lily.
„So, aber jetzt erzähle weiter. Was habt ihr gemacht?“ wechselt Lilly das Thema zum vorherigen. „Nun, wir sind in ein Restaurant gegangen, was von eurem Rudel geführt wird.“ fange ich an „Ah ja, das kenne ich. Ich bin da nicht erwünscht, wie so ziemlich überall, was von Rudelmitgliedern geführt wird.“ spricht Lilly niedergeschlagen.
„Das verstehe ich auch nicht so ganz. Müsste ich dann nicht eigentlich auch verstoßen werden? Schließlich habe ich auch schon Fiona.“ frage ich kritisch nach.
Lilly lächelt schwach. „Bei dir ist es aber etwas anders. Du wusstest vorher nichts von einem Mate. Zudem bist du die Mate des Alphas. Da trauen sich selbst meine Eltern es nicht so öffentlich zu. Sie reden aber bestimmt auch nicht gut von dir.“
Verstehend nicke. „Also wirst du vom Rudel verstoßen, weil du mit einem Mann ein Kind hast, der nicht dein Mate ist?“
Lilly seufzt „So einfach ist es dann auch nicht. Für das Rudel ist es so, wie du es gesagt hast. Meine Eltern haben mich deswegen verstoßen und reden schlecht über mich, obwohl sie und Mathias die Wahrheit wissen.“
Vorsichtig frage ich nach „Magst du mir die Wahrheit auch erzählen?“ Mit Tränen in den Augen beginnt Lilly zu erzählen.
„Ich war zusammen mit Freunden feiern. Obwohl wir als Werwölfe eigentlich nicht betrunken werden können, habe ich an dem Abend zu viel getrunken. Hinzukommt, dass ich mich mit meiner Wölfin gestritten hatte, wodurch sie mich nicht bei dem Abbau vom Alkohol unterstützte. In dem Club war ein hübscher junger Mann, den ich anfangs auch ganz nett fand. Tanzen konnte er auch unglaublich. Aber mehr konnte ich mir nicht vorstellen mit ihm. Schließlich wollte ich auf meinen Mate warten.“ Schluchzend unterbricht sich Lilly.
Ich ahne schlimmes und lege meine Hand tröstend auf ihren Arm und streiche sanft über diesen. „Du musst nicht weiter erzählen, wenn du nicht willst.“ Lilly schüttelt den Kopf.
(Triggerwarnung)
„Nein, es tut gut, es dir zu erzählen, da du nicht im Rudel warst und jetzt auch etwas Zeit vergang. Also, wo war ich? Achja, nun am Ende des Abends war ich also etwas betrunken. Für mich als Werwolf, sehr ungewohnt. Ich kann dir nicht mehr wirklich sagen, wie es dazu kam. Aber das nächste woran ich mich erinnere ist, dass ich auf seinem Bett liege und er gerade lachend sagt ‚Wow, du bist echt gut. Ich hätte Lust auf eine zweite Runde‘. Das muss wohl meine Wölfin erreicht haben, denn plötzlich war sie sehr present und ich wieder stocknüchtern. Der Mann wusste gar nicht wie ihm geschah, dass aus dem zahmen Lämmchen eine fauchende Wölfin wurde.“
Lilly lächelt gequält. „Mein Gott Lilly. Das tut mir soo Leid für dich. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag mir Bescheid. Aber das klingt auch etwas danach, als hättest du nicht nur Alkohol getrunken. “ Zusammen mit meinen Worten, ziehe ich sie in eine Umarmung.
„Wer weiß. Ich hatte Glück im Unglück. Meine Wölfin hat mich beschützt. Trotzdem haben wir lange gebraucht, um uns davon zu erholen. Meine Eltern gaben mir die Schuld für das Geschehene. Mathias glaubte mir und half den Mann ins Gefängnis zu stecken. Als ich dann schließlich bemerkte, dass ich schwanger war, war ich schon im sechsten Monat. Ab da wurde es für mich furchtbar. Meine Eltern haben mich verstoßen und gegen mich gehetzt. Dabei haben sie das ganze Rudel gegen mich aufgebracht.“ flüstert Lilly in meine Schulter hinein, sodass ich Schwierigkeiten habe, sie zu verstehen.
„Du bist so unglaublich stark Lilly. Und ich glaube, du bist nicht bei allen Rudelmitgliedern verteufelt. Kai hat sich jedenfalls gefreut, dass wir befreundet sind. Sie kennen deine Version nicht, ich glaube, wenn du die Kraft hast ihnen deine Geschichte zu erzählen, werden sie dich verstehen.“ mache ich ihr Mut.
„Danke Jade, nein, Luna!“ spricht sie und grinst mich beim letzten Wort verschwörerisch an. „Also wirklich, ich habe mich noch nicht entschieden.“ widerspreche ich ihr.
„Aber du gibst ihm eine Chance und das heißt so gut wie, die Mate-Magie wirkt.“ sie kichert.




























Kommentare