Prolog

Hey erst einmal von mir. Ich bin normalerweiße auf Wattpad aktiv, aber möchte dieser Webseite gerne mal eine Chance geben, da ich das Konzept sehr spannend finde. Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr meinem Buch eine Chance gebt 🙂

Dunkelheit.

Sie kam und ging wie Wellen, riss mich fort, spülte mich an einen Ort, an dem es keine Zeit gab. Erst war sie mein Freund, dann wurde sie mein Gefängnis. Ich wusste nicht mehr, wann ich das letzte Mal wirklich wach gewesen war – richtig wach, mit Gedanken, mit Erinnerungen.

Ich lag hier schon so lange, dass ich nicht mehr wusste, was ich denken sollte. Alles war ein einziger, endloser Fluss aus Schmerz und Taubheit.

Ich hatte aufgehört zu zählen. Tage, Wochen, Jahre – sie alle verschwammen zu einer einzigen, endlosen Sekunde. Die Zeit bedeutete nichts mehr. Alles, was blieb, war der Schmerz, der sich tief in meine Knochen fraß, der mich ausfüllte, bis nichts mehr von mir übrig war außer dieser brennenden Qual. Mein Körper fühlte sich an wie Stein – unbeweglich, gefangen in einer Existenz zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Sein und Vergessen.

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre tot.

Doch ich war es nicht.

Ich konnte nichts tun. Nur fühlen.

Der Schmerz war mein einziger Beweis, dass ich noch existierte. Manchmal war er dumpf, verborgen unter einer betäubenden Schwere, die mich ins Nichts zog. Doch dann kamen die anderen Zeiten – die Zeiten, in denen er mich auffraß, mich aus der Dunkelheit riss, mich daran erinnerte, dass ich noch lebte.

Jede Faser meines Körpers schrie nach Bewegung, nach Freiheit – doch ich lag hier, gefangen in diesem starren Käfig aus Fleisch und Knochen. Mein Atem war flach, kaum merklich. Mein Herz schlug langsam, träge, als würde es sich gegen mich selbst verschwören.

Manchmal, wenn die Dunkelheit für einen Moment nachließ, konnte ich sie hören. Schritte. Stimmen. Flüstern. Sie dachten, ich wäre fort. Sie dachten, ich wäre zu schwach, um sie zu hören, zu verstehen. Doch ich hörte sie. Ich hörte alles.

Und es war die schlimmste Folter von allen.

Denn es erinnerte mich daran, dass ich noch existierte. Dass ich immer noch hier war. Dass ich nicht frei sein würde. Vielleicht niemals.

Ich dachte, es würde für immer so bleiben. Dass die Dunkelheit mich irgendwann ganz verschlingen würde.




Doch eines Tages kam ein Licht.

Mein Licht.

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