Adora-Kapitel 7

Adora stand draußen und genoss das Gefühl, wie der Regen auf ihre Haut tropfte. Es fühlte sich gut an, obwohl das Wasser sehr heftig vom Himmel fiel.
Langsam lief sie über das nasse Gras und störte sich nicht daran, dass ihr Kleid durchnässt war. Dieser Regen gab ihr das Gefühl von Ruhe, obwohl alles um sie herum rauschte.
Ihre nackten Füße auf dem matschigen Boden fühlten sich gut an.
Sie lief über die Wege und zum Wald. Hier spielte der Regen eine wunderschöne Melodie auf den Blättern der Bäume. Etwas, was sie förmlich anzog.
Langsam ließ sie sich auf einem Baumstamm nieder und hob ihr Gesicht Richtung Himmel. Der Regen würde bald in heftigeren Sturm übergehen, doch bis dahin würde sie es genießen.
Adora beschäftigte ein seltsames Gefühl. Sie hatte es erst seit einigen Stunden. Seitdem sie eine Kutsche gesehen hatte, die auf das Schloss zuhielt. Es waren nicht die Pferde gewesen, sondern das, was in der Kutsche saß. Eine junge Königin, wie Adora gespürt hatte. Ihre bloße Anwesenheit sorgte bei ihr für eine innere Unruhe. Es war ein Gefühl von Getriebensein.
Adora wusste, dass man spüren konnte, ob ein Wesen die Gabe der Könige besaß. Das hatte nichts damit zu tun, in welcher Familie dieses geboren wurde, sondern mit etwas anderem. Etwas Magischerem.
Bei Rayan hatte sie ebenfalls ein solches Gefühl gehabt. Bei ihm war diese Gabe jedoch noch nicht erwacht. Zudem war sie der Meinung, dass beide nicht zusammenpassten. Darum saß sie hier draußen. Sie wusste nicht, was da vor sich ging und wollte sich eigentlich nicht einmischen. Trotzdem war das hier wider jeder Natur.
Während Rayan eine anziehende Ausstrahlung hatte, die wärmte und strahlte, war die der Frau dunkel und fühlte sich für Adora nicht richtig an. Sie konnte jedoch nicht sagen, ob es sich dabei um eine persönliche Abneigung handelte. Was sie jedoch sagen konnte war, dass beide Auren nicht harmonierten. Beide würden sich meiden, ohne es aktiv zu entscheiden. Längere Zeit im selben Raum zu sein, würde ihnen einfach Unbehagen bereiten und irgendwann würde es sicherlich zum Streit führen.
Adora hob die Hand und fing so etwas Regen auf, den sie betrachtete. Vom Baum löste sich ein Blatt und fiel langsam zu Boden.
Sie sollte sich nicht einmischen. Adora wusste nicht, warum sie hier war. Woher sie kam oder wer sie war. Da war nur dieses Gefühl, dass sie eine Aufgabe hatte.
Plötzlich spürte Adora, wie sich ein stechender Schmerz in ihren Kopf breit machte. Sie kniff die Augen zusammen und hob ihre Hand, um sich die Schläfe zu massieren. Was war das?
Sie keuchte leise, während sie sich langsam erhob. Lag das am Regen? War sie vielleicht zu lange hier draußen?
Das glaubte sie jedoch nicht wirklich. Ihr war weder kalt, noch fühlte sie sich krank. Da waren nur diese Kopfschmerzen, die immer heftiger wurden.
Ihr Atem ging schneller, während sie versuchte, zurück zum Haus zu gelangen. Sie wusste nicht, was mit ihr los war.
Adora wusste nur, dass sie zum Haus wollte, da sie sich dort Schutz erhoffte. Warum sie das Schloss und das Haus von Nil als sicheren Hafen sah, konnte sie nicht sagen, doch es war so.
Langsam schleppte sie sich zurück zur Straße, doch sie war so weit weg, dass sie es nicht schaffte. Ihr Blick verschwamm, sie streckte die Hand aus und brach schließlich beim nächsten Schritt zusammen, weil ihr Körper nicht mehr konnte.
































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