Kapitel 30

Mathias

Nicht glaubend was sie gerade gesagt hat, schaue ich sie an. Das ist zu gut um wahr zu sein. Ich meine vorhin war sie so dagegen und plötzlich will sie auf ein Date?

„Nun, also, wenn du nicht möchtest, ist das auch nicht schlimm.“ stammelt Jade und reibt sich übers Handgelenk. Ich unterbreche sie „Doch! Und wie ich will. An wann hast du denn gedacht?“

Nervös kommt nun zum Handgelenk reiben auch noch das Schaben mit dem Fuß hinzu. „Jetzt?“ fragt sie kaum hörbar. Schmunzelnd sage ich „Sehr gerne.“ Endlich hebt sie ihren Blick und wir können uns in die Augen schauen.

Der Moment wird von Jubelrufen unterbrochen, die vom Bau kommen. „Haben sie uns gehört?“ fragt Jade verlegen. „Eigentlich ist es dafür zu weit. Außer natürlich, einer von den Idioten hat sich in seinen Wolf verwandelt und dann über Mind-Link alles weitergegeben.“ erkläre ich und schaue in die Richtung. Wer auch immer das war, kann sich nachher auf was gefasst machen, warne ich sie über den Mind-Link. Sofort verstummen die Jubelrufe.

„Warst du das?“ fragt Jade schmunzelnd. „Vielleicht. Komm, lasse mich kurz frisch machen und dann führe ich dich schick aus.“ spreche ich. Jade schaut aus, als würde ihr etwas bewusst werden. Sie schaut an sich herab „Aber ich bin doch gar nicht schick angezogen.“

„Für mich bist du wunderschön.“ spreche ich meinen ersten Gedanken aus. Rot werdend wendet Jade ihren Blick ab. „Trotzdem sind das Klamotten, die ich zur Arbeit anhatte und auf dem Dachboden war.“ Nun mustere ich ihre Kleidung. Auf der Hose sind ein paar Staubflecken, doch sonst ist an der Jeans und dem T-Shirt nichts auszusetzen. „Außer dem Staub bist du perfekt gekleidet. Na komm, ich passe mich auch deinem Stil an.“ sage ich Augenzwinkernd.

Dann ziehe ich sie durch den Wald zu meinem Haus, welches ich mir vor einigen Jahren baute, weil ich gerne etwas Ruhe hab.

Mit Unterstützung von meinem Wolf bin ich innerhalb von fünf Minuten geduscht und ebenfalls in Jeans und T-Shirt gekleidet. Jade hatte sich in der Zeit interessiert mein Bücherregal angeschaut. „Was Gutes gefunden?“ Sie schreckt auf und wendet sich mir zu.

„Ja. Viele der Bücher hier, habe ich auch gelesen.“ gibt sie zu. Anerkennend nicke ich und reiche ihr dann meinen Arm. „Wollen wir?“ Zögernd harkt sie sich ein und wir gehen zum Parkplatz. Nach einer kleinen Ermahnung meinerseits hören auch die erneuten Blicke des Rudels auf.



Schnell gebe ich meinem Rudelmitglied Bescheid, welches ein eigenes Restaurant hat, dass sie uns bitte einen Tisch vorbereiten sollen.

Die kurze Fahrt über schweigen wir, aber das macht mir und hoffentlich ihr auch nichts aus. Mein Wolf ist gerade viel zu glücklich, dass unsere Mate uns eine Chance gibt.

„Ich hoffe du magst italienische Küche?“ frage ich sie. „Ja. Aber sag mal, ist das Restaurant nicht immer ausgebucht?“ fragt sie aus dem Fenster schauend.

„Ja, aber nicht wenn man der Alpha ist.“ stimme ich, voller Stolz auf mein Rudelmitglied zu. „Ist das nicht Machtmissbrauch?“ harkt sie nach. Ich will schon widersprechen, als ich ihren Standpunkt verstehe. „Stimmt schon. Ich kann auch wieder absagen und wir gehen woanders hin?“ schlage ich vor.

Jade schmunzelt „Dafür habe ich da schon zu oft angerufen und ein Nein für meinen Reservierwunsch bekommen. Selbst wenn der erst in einem Jahr war. Außerdem liebe ich italienische Küche. Für heute ist es also in Ordnung. Aber merke dir eins, als Führungskraft sollte man seine Macht nicht missbrauchen.“ hält sie mir zum Schluss eine Standpauke.

„Stimmt ja, du bist Fire Captain. Du hast also schon Erfahrung, als Führungsperson. Das ist gut.“ erinnere ich mich. „Wieso ist das gut?“ wundert sie sich.

„Nun, ich bin der Alpha. Als meine Mate, wirst du zur Luna, der weiblichen Anführerin. Wir werden, wenn du dem allem zustimmst das Rudel gemeinsam leiten.“ Mit großen Augen schaut sie mich an.

„Hättest du das nicht schon viel früher sagen können? Dann hätte ich das bei meiner Entscheidungsfindung berücksichtigt.“ schmollt sie und verpasst mir einen Schlag gegen die Schulter. „Nun ich dachte, das Thema Werwolf sei für den Anfang viel gewesen. Ich wollte dich nicht überfallen.“ halte ich dagegen. „Stimmt auch wieder. Also, was ist? Gehen wir rein?“

Ich nicke und geleite sie dann zum Restaurant, um das für mich perfekte erste Date zu erleben. Hoffentlich gefällt es ihr auch so wie mir.

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