Kapitel 35

Als Sergej Lilitha entdeckte, blickte er erst sie mit großen Augen an und dann den blonden Mann. »Mylord. Haltet Ihr es für schlau, sie mitzunehmen?«, fragte er irritiert, schien aber nicht unbedingt bereit, ihm das Ganze auszureden.
Unbekümmert wandte sich der Highlord zu Lilitha um und hatte Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen bei ihrer Haltung, die zeigte, wie unangenehm ihr das alles war.
»Wieso nicht?«, fragte er und blickte wieder zu Sergej, als wäre nichts Ungewöhnliches dabei.
Sergej seufzte und fuhr sich durch die Haare. »Bitte, Mylord, seid vorsichtig, man könnte sie als leichte Beute sehen«, bat er, widersprach aber nicht.
Leichte Beute? Großartig. Das hieß also, man würde sie als eine Art Schwachpunkt des Highlords sehen und sie womöglich entführen, obwohl da überhaupt nichts war!
»Sie ist alles andere als leichte Beute, glaub mir«, erklärte der Highlord und rollte die Augen, als er wieder zu der Rothaarigen blickte.
Lilitha verengte feindselig die Augen und hätte am liebsten ihr Knie zwischen seinen Beinen versenkt.
Wie schön, dass er seine Mätressen als Beute sah … selbst, wenn sie freiwillig eine wäre.
Sergej kratzte sich am Kinn. »Nun gut. Dann wollen wir gehen. Der Erste, der Euch heute aufsucht, wird Lord Romanus sein.«
Der Blonde stöhnte genervt auf und rollte die Augen, eine Geste, die sonst gar nicht zu dem so kühnen Highlord passte, wie sie ihn eigentlich kannte.
»Ist das der, der mir immer seine Tochter andrehen will oder der, der von mir mehr Land für Anbauten erwartet?«, fragte er bereits der Rede überdrüssig und rieb sich genervt die Nasenwurzel.
Mit einstudierten Schritten bewegte er sich auf eine weitere Tür zu, die in eine Art großen Saal führte, der wohl als Audienzzimmer diente.
Der Vorraum galt wohl eher privaten Gesprächen unter bereits Vertrauten und der Saal für eher oberflächliche Beziehungen und öffentliche Audienzen. Zumindest nahm Lilitha das an. Ihre Kenntnisse darin waren nicht besonders groß.
Sergej seufzte. »Der mit seiner Tochter. Aber heute ist er hier, weil es wohl Probleme mit irgendwelchen Tieren gibt, welche die Ernte kaputt machen. Er ist der Lord, dem die südlichen Felder gehören«, erklärte Sergej, der bereits wusste, dass der Highlord ganz gern einmal die ganzen Namen durcheinander brachte.
Während er nun mit Sergej die gewohnten Gänge entlanglief, blickte sich Lilitha staunend und unsicher um. Sie wusste überhaupt nicht, was von ihr erwartet wurde und wenn sie ehrlich war, hatte sie Angst davor.
»Lasst mich raten. Er verlangt von mir, die Naturgesetze umzuwerfen?«, fragte der Highlord alles andere als begeistert und drehte sich ab und zu, zu Lilitha um.
»Nein. Aber ich denke, er wird einen Bericht über die Schäden dabei haben und ihn Euch vorlegen, damit Ihr die Auswirkungen seht. Und vielleicht eine Lösung für das Problem findet«, begann Sergej, der den Highlord nachdenklich musterte. »Immerhin sorgt er für dreißig Prozent unserer Essenslieferungen im Palast und auch in der Hauptstadt.«
Der Highlord knurrte leise, aber unwillig. Ihm hingen diese Treffen mit Adligen sichtlich zum Hals heraus.
»Was steht heute sonst noch an?«, fragte er nun und zog einmal kurz an Lilithas Leine, damit sie weiter vorne neben ihm lief. Kurz stolperte sie vorwärts, doch sie fing sich dieses Mal relativ schnell wieder. Jedoch nicht, ohne dem Blonden einen finsteren Blick zuzuwerfen.
»Ein Besuch in der Stadt. Der Architekt möchte wissen, ob alles Eure Zustimmung findet. Und der Besuch bei den Wachposten ist auch an der Reihe«, erklärte Sergej weiter.
»Außerdem wartet auf Eurem Schreibtisch eine Menge Arbeit.«
»Hervorragend«, murmelte er sarkastisch und schielte erneut zu Lilitha.
Auch wenn diese sich nicht sicher war, so war sie doch froh über diesen vollen Terminplan. Vermutlich hätte er sie den ganzen Tag in seinem Zimmer behalten, um sie umzustimmen, wie er sagte. Somit konnte sie wenigstens ein wenig Zeit schinden und neue Eindrücke gewinnen, als immer nur im Harem zu verschimmeln. Andererseits hoffte sie, dass sich der Highlord in der Öffentlichkeit zügeln würde, denn so sicher war sie sich da nicht.
Sein Berater schien auch nicht sonderlich begeistert, sie an seiner Seite zu wissen, wie es aussah. Aber weder er noch Lilitha hatten da ein Mitspracherecht. Also konnten sie nur tun, was der Highlord verlangte.
Somit führte er Lilitha nun durch den Raum zu einer recht gemütlich wirkenden Sitzecke.
Es gab zwei Sofas, einige Sessel und einen Tisch, auf dem einige Leckereien standen. Wahrscheinlich würden sie den Fürsten hier empfangen.
Der Blonde ließ sich auf dem Sofa nieder und zog Lilitha zu sich runter, sodass diese Mühe hatte, nicht auf seinem Schoß zu landen. Sie hatte wirklich keine Lust, dieses Theater auch noch vor Publikum mitzumachen. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen und sie einsperren? Das wäre wesentlich weniger demütigend als das hier.
»Möchtest du einen Apfel?«, fragte der Blonde an Lilitha gewandt und nahm sich einen, um ihn ihr entgegenzuhalten. Wollte er sie jetzt auch noch bestechen? Mit Obst?
Wahrscheinlich hatte er mittlerweile bemerkt, dass sie alles, was aus der Natur kam, dankend entgegennahm. Das war auch der Grund, warum sie leicht nickte und nach dem dargebotenen Apfel griff.
Der Highlord jedoch zog diesen wieder kurz vor ihrem Griff weg und biss selbst hinein. Jetzt ging das schon wieder los.
Sein Blick blieb dabei auf Lilithas goldene Augen gerichtet. Genüsslich kaute er auf dem Stück Apfel herum, als er ihr erneut den angebissenen Apfel vor die Lippen hielt. Lilitha überlegte, diesen einfach zu ignorieren.
Das war doch lächerlich! Als würde er sie für sich gewinnen, nur weil er sie wusch und fütterte! Sie war doch kein räudiger Köter, den er von der Straße aufgelesen hatte!
Mit einem Seufzen drehte sie sich weg und lehnte sich an die Rückseite des Sofas.
Es kostete sie eine ganze Menge Kraft, nicht auf den Highlord zu blicken und als sie Schritte hörte, versteifte sie sich. Sie waren schnell und fest. Aufgrund dieser Tatsache war sich Lilitha sicher, dass es jemand war, der es gewohnt war, Befehle zu geben. Außerdem kamen die Schritte immer näher.
Der Highlord jedoch schien unberührt zu bleiben und biss erneut in den saftigen Apfel.
Dabei lag sein Blick noch immer auf ihr, wie Lilitha nur zu deutlich spüren konnte. Hörte er die Schritte denn nicht? Oder war es ihm einfach gleich? Vermutlich eher zweiteres, da er schließlich ein Vampir war, genau wie Lilitha. Er musste die Schritte also hören.
Lilitha musste nicht aufsehen, um zu bemerken, dass die Schritte langsamer wurden und schließlich jemand den Raum betrat.
Sie hielt weiter ihren Blick gesenkt und vom Highlord entfernt. Sie wollte keine weiteren Spielchen, wenn jemand anderes in der Nähe war.
»Mylord«, grüßte der Mann den Highlord, der soeben den Raum betreten hatte und wartete auf das Einverständnis seines Herrschers, sich zu ihnen setzen zu dürfen.
»Lord Romanus«, erwiderte der Highlord und nickte ihm knapp zu, damit dieser sich auf einen der Sessel setzen konnte.
Selbstverständlich glitt der Blick des Fürsten kurz zu Lilitha und er wirkte sichtlich irritiert. Vermutlich war es doch nicht mehr so üblich, dass er Frauen mit zu seinen Besprechungen nahm. Außer das eine Mal von früher, wovon Chiana erzählt hatte.
Allein diese Erinnerung machte Lilitha Angst. Wenn er sie nun mit zu seinen Terminen nahm, wie Chiana damals, hieß das, sie war auf demselben Weg, den die Hexe einst gegangen war? Doch das wollte sie nicht. Sie wollte nicht so enden, wie es Chiana ergangen war.
Lilitha schluckte und versuchte die Erinnerungen zu verdrängen, während sie sich förmlich in die Lehne des Sofas drückte und einfach versuchte, möglichst unauffällig und unbeteiligt dabei zu sein. Dennoch hörte sie das ganze Gespräch mit.
Lord Romanus war ein Mann mittleren Alters, der ein recht muskulöses Aussehen hatte, das Lilitha vielleicht angesprochen hätte, wenn sie ihm auf der Straße begegnet wäre. Er wirkte auch recht freundlich, zumindest kam er ihr so vor. Dennoch war er strickt und wusste, was er wollte.
Auch wenn Lilitha erwartet hatte, dass er versuchen würde seine Tochter an den Highlord zu bringen, drehte sich das Gespräch tatsächlich nur um die Belange der Ernte und die Probleme mit den wilden Tieren, die wohl Teile der Felder niedergetrampelt hatten.
Der Highlord schien zwar aufmerksam zuzuhören, auch wenn Lilitha das aufgrund seiner vorherigen Reaktion nicht erwartet hatte, doch das konnte auch nur eine Maske sein. Vermutlich war es das.
Immer wieder nickte er kurz und gab ein ‚Mhm‘ oder ‚Aha‘ von sich, das nicht wirklich etwas zum Gespräch beitrug, aber seinem Gegenüber symbolisierte, dass er wohl zuhörte.
Lilitha hörte ebenfalls zu und musste einsehen, dass der Lord wohl keine Ahnung von der Natur hatte. So wie sie das sah, waren die Felder wohl neu errichtet worden und das genau auf dem Wildwechsel der Tiere. Dort würden sie diese nicht so einfach losbekommen. Wenn sie wollten, dass nichts mehr geschah, mussten sie die Felder verlegen. Den Wildwechsel einfach freizulassen, war die einfachste Methode. Alles andere würde nur Zeit, Geld und Leute verschlingen.
Außerdem war der Boden an den Stellen des Wildwechsels sowieso sehr hart und wahrscheinlich nicht leicht zu bewirtschaften. Lilitha konnte sich nicht vorstellen, warum man ausgerechnet dort Felder angelegt hatte.
Nun machte der Lord eine Pause in seinem Vortrag und schien auf eine Antwort des Highlords zu warten.
Dieser hielt den Blick auf sein Gegenüber und nickte noch eine Weile lang, ehe er sich zurücklehnte und die Arme auf der Rückenlehne ablegte. »Was meint Ihr, Mistress Lilitha?«, fragte er nun und wandte den Blick zu Lilitha, als wäre es selbstverständlich, dass sie sich einbringen sollte.
Lilitha blinzelte sichtlich überrascht und konnte nicht anders als zu antworten, was ihr gerade durch den Kopf ging. »Das ist ein Wildwechsel, der Euch Probleme bereitet. Das Einfachste wäre es, die Felder zu verlegen.«
Zufrieden lächelte der Highlord und wandte seinen Blick wieder dem Lord zu. »Ihr habt es gehört. Ein Wildwechsel. Ihr solltet die Felder verlegen lassen«, stimmte der Blonde Lilitha zu, auch wenn er nicht wirklich beteiligt wirkte.
Der Lord wirkte recht perplex und konnte nicht anders als die rothaarige Haremsdame anzustarren. Sie schien nicht nur eine Augenweide zu sein, sondern auch noch Hirn zu besitzen.
Mehrere Sekunden verstrichen, in denen der Lord Lilitha nur ungläubig anstarrte und Lilitha mehr als peinlich berührt auf ihrem Platz saß.
Mit geschlitzten Augen sah der Highlord zwischen Lilitha und dem Lord hin und her, als er einmal beiläufig an der Leine von Lilitha zog und sich nach vorne lehnte.
»Ich werde Euch einige von meinen Arbeitern schicken. Sie werden Euch beim Umbau behilflich sein. Wär’s das dann?«, fragte der Highlord und ließ ihn deutlich spüren, dass er ihn loswerden wollte.
Lilitha verstand nicht ganz, was hier los war. Warum hatte er an ihrer Leine gezogen? War ihre Antwort nicht in Ordnung? Hatte sie irgendetwas Falsches gemacht?
Die Rothaarige fühlte sich mit jeder Minute, die verstrich, unwohler.
Auch, da der fremde Lord sie noch immer nachdenklich musterte.
Schließlich aber nickte er.
»Das wäre alles. Danke für Eure schnelle Hilfe, Mylord«, sagte er und wirkte ein wenig geknickt, als er sich erhob.
Der Highlord nickte nur kurz, um ihm zu symbolisieren, dass er gehen konnte.
Gleich nachdem der Lord endlich den Raum verlassen hatte, lehnte sich der Vampir wieder zurück in die Polster und hob den Blick zu Sergej, der mit gefalteten Händen hinter dem Sofa stand. »Was als Nächstes?«
»Ein Kontrollgang durch die Stadt und dann zu dem Architekten, der sich um das neue Gefängnis kümmert und eine kurze Visite bei der Wachmannschaft«, erklärte Sergej nachdenklich. Sein Blick dabei auf Lilitha gerichtet, die sich immer unwohler fühlte.
»Den Kontrollgang kann ich allein machen«, erklärte der Highlord und stand auf, um sich zu strecken und Lilitha anschließend mit sich zu ziehen.
»Aber Mylord, Ihr wisst, wie gefährlich es für Euch sein kann«, setzte Sergej an und blickte dann zu Lilitha. »Und auch für Eure Begleitung«, fügte er hinzu, da er sich nicht sicher war, ob der Blonde seine Haremsfrau mitnehmen wollte.
Der Highlord, der sich bereits langsam auf den Weg zu den Ställen machte, zog Lilitha einfach hinter sich her und schien bereits einen Entschluss gefasst zu haben.
»Ihr wird nichts passieren und mir auch nicht. Ich denke, ich bin schon alt genug, um auf mich aufzupassen«, erklärte er mit rollenden Augen und drehte sich kurz zu Lilitha um.
Diese wirkte sichtlich überfordert und ein wenig von der Situation verstört. Wollte er sie wirklich mit in die Stadt nehmen? War das eine gute Idee? Und dann auch noch so ganz offiziell?
Ein frustriertes Seufzen entfuhr dem Berater und ließ ihn noch im Schritt die Augen schließen. »Mylord, das ist wirklich …«, setzte der Mann an, doch er wurde sogleich wieder von seinem Gebieter unterbrochen.
»Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren?«, fragte der Highlord locker und hielt an, um sich zu Sergej umzudrehen.
»Ihr könntet verletzt oder entführt werden. Eure Begleitung könnte angegriffen und verstümmelt werden. Ich bin mir sicher, dass Ihr genug Gegner habt, die sehr weit gehen würden, nur um Euch zu schaden. Selbst wenn es sich dabei um so etwas Unbedeutendes wie das Leben einer Eurer Haremsfrauen handelt. Immerhin ist der Harem nicht umsonst so gut bewacht und abgeschottet«, erklärte Sergej und hoffte, dass dem Highlord die Sicherheit dieser Frau genug am Herzen lag, dass er wenigstens eine Wache mit sich nahm.
Er schien zumindest darüber nachzudenken, denn er hielt inne und senkte den Blick.
Die Rothaarige beobachtete den Highlord mit Argusaugen, denn es interessierte sie, wie seine nächste Entscheidung ausfallen würde. Angegriffen und verstümmelt? Auf keinen Fall!
Wenn ihm wirklich etwas an ihr lag, würde er sie doch nicht einer solchen Gefahr aussetzen.
Plötzlich drehte er sich zu Lilitha um und musterte sie nachdenklich. »Möchtest du mitkommen oder in deinem Zimmer bleiben?«, fragte er und schien dabei eine besondere Betonung auf das Wort Zimmer zu legen.
Lilitha wand sich unter seinen Blicken. Sie liebte die Stadt und sie wollte gerne raus. Die Vorstellung in ihrem Zimmer zu bleiben, löste bei ihr nicht gerade Freude aus, allerdings war die Vorstellung vielleicht angegriffen zu werden, auch nicht sonderlich angenehm. Aber die freie Natur und vor allem die Stadt hatten schon immer eine gewisse Anziehungskraft auf sie ausgeübt und selbst mit der Gefahr wirkte es für sie noch verlockender draußen zu sein als in ihren Räumen. »Ich möchte Euch keine Umstände bereiten«, war die Antwort, die dem Highlord deutlich machen sollte, dass er zu entscheiden hatte, was ihm weniger Schwierigkeiten machte.
»Sie kommt mit«, erklärte der Blonde an Sergej gewandt und lief kurz darauf weiter, als wäre nichts gewesen. Draußen angekommen, betrat der Highlord direkt die Stallungen und blieb stehen, um sich erneut ein letztes Mal zu Sergej zu wenden. »Macht Euch keine Sorgen und seht nach meiner Mutter. Sie ist gestern Abend früh zu Bett gegangen«, erklärte er und zog an Lilithas Leine, bis sie dicht neben ihm zum Stehen kommen musste.
Die plötzliche Nähe brachte ihr Herz wieder zum Rasen und Lilitha senkte den Blick, um darauf zu warten, was als Nächstes kommen würde.
»Kannst du reiten?«, fragte der blonde Mann und grinste sie dabei anzüglich an.
Lilitha schluckte und blickte zu den Pferden, die in den Stallungen standen. »Ja«, war die leise Antwort. Natürlich konnte sie das. Sie liebte Tiere und Pferde ganz besonders. Dennoch traute sie sich nicht, den Tieren zu nahezukommen. Lilitha wusste nicht genau warum, aber sie wollte den Highlord nicht verärgern und Sergej ebenfalls nicht.
Der Highlord lachte leise und deutete Lilitha, auf eines der bereits gesattelten Pferde zu steigen.
»Wann wird der nächste Termin sein, damit ich weiß, wann ich wieder hier sein muss?«, fragte er, während Lilitha sich mit Schwung und viel Körperaufwand auf das Reittier transportierte.
Schluckend hielt sie sich an den Zügeln fest und wartete auf weitere Befehle, doch stattdessen zog der Highlord nur ihren Fuß aus den Steigbügeln und setzte selbst dazu an, auf das Pferd zu klettern und sich hinter sie zu setzen.
Dabei nahm er ihr die Zügel aus der Hand und richtete sich ein wenig zurecht. »Als würde ich dir nach der Aktion gestern noch ein Pferd anvertrauen«, flüsterte er ihr so leise ins Ohr, dass nur Lilitha es hören konnte. Diese schluckte und war ein wenig deprimiert darüber, dass sie nicht selbst reiten durfte. Doch stattdessen widmete sie sich dem Pferd und beugte sich ein wenig vor, um es auf den Hals zu klopfen.
»Euer Termin bei dem Architekten ist in der Stadt. Er erwartet Euch gegen Nachmittag. Die Wachen erwarten Euch gegen Abend«, erklärte Sergej und schien von der ganzen Sache noch nicht so angetan.
»In Ordnung. Ich bin am Abend wieder hier«, erklärte er und gab dem Pferd die Sporen.
Ruckartig fiel Lilitha nach hinten gegen die Brust des Highlords und versuchte sich irgendwo festzuhalten.
Sergej blieb mit seinem unzufriedenen Gesichtsausdruck zurück.




























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