Kapitel 54

Zittrig holte er, bei Lilithas Anblick, die kurz vor der Schwelle stand zu weinen, Luft und zog sie mit einem Ruck an sich, um sie fest zu drücken

Zittrig holte er, bei Lilithas Anblick, die kurz vor der Schwelle stand zu weinen, Luft und zog sie mit einem Ruck an sich, um sie fest zu drücken. »Sobald sich die Konflikte klären, werde ich sofort, ohne Pause, zurückkehren. Das verspreche ich dir«, flüsterte er leise und hatte Angst davor, Lilitha loszulassen.

Diese schmiegte sich an ihn und hielt ihn fest. »Kann ich nicht mitkommen?«, fragte sie. Der Gedanke, von ihm getrennt zu sein, war unerträglich.

»Das ist viel zu gefährlich«, wiegelte er direkt ab und schüttelte langsam den Kopf. Dazu würde er sich nicht breitschlagen lassen. Die Gefahr, sie dort zu verlieren, war viel zu groß. »Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt«, fügte er traurig hinzu und presste Lilitha dicht an sich, als könnte sie sich jede Sekunde in Luft auflösen. »Wenn ich wiederkomme, werden wir, wie versprochen, die Reise durch die Reiche antreten«, versprach er, in der Hoffnung sie beruhigen zu können. Denn ihr Herz schlug so heftig in ihrem Brustkorb, dass selbst er es spüren konnte.

Lilitha schloss die Augen und versuchte sich zu sammeln. Ihre Angst war nicht hilfreich, da sie ihn nicht abhalten konnte. »Du wirst wiederkommen«, sagte sie und es klang so, als würde sie sich Hoffnung machen. Sie hatte wirklich panische Angst, dass er dabei vielleicht sterben könnte.

»Ich komme wieder«, stimmte er ihr zu und schloss ebenfalls die Augen, einfach um sicher zu sein, dass Lilitha noch bei ihm war. Auch, wenn sie beide es laut versprachen, so wussten sie doch, dass es keine Garantie dafür gab. Keiner konnte wissen, was geschehen würde, oder wie groß die Schlachten werden würden.

Kaden wusste wieder, warum er es ihr nicht erzählen wollte. Weil sie sich nun Sorgen machen würde. Warum hatte er ihr nicht einfach eine Lüge aufgetischt? Ihr gesagt, er würde auf eine Reise gehen und nicht wissen, wann er zurückkam? Dann hätte sie keine Angst um ihn gehabt. Zumindest nicht in diesen Maßen.

»Und wenn ich wieder da bin, reisen wir durch die Reiche und machen alles, was du möchtest. Ich will, dass du glücklich bist, auch ohne mich«, murmelte er, nachdem er sein Gesicht in ihrer Schulter vergrub und versuchte, mit jedem seiner Sinne, Lilitha in sein Gedächtnis einzuprägen.




»Ich möchte aber nicht ohne dich sein«, murmelte sie und krallte sich an ihm fest. Es fühlte sich gut an, in seiner Nähe zu sein und sie hatte sich so daran gewöhnt, dass sie nicht mehr wollte, dass er ging.

»Sag das nicht«, bat er mit verzweifelter Stimme und löste sich ein wenig widerwillig von ihr, um sie ansehen zu können. »Sonst wolltest du doch immer deine Ruhe. Dann kannst du ganz viel Zeit in deinen neuen vier Wänden verbringen«, versuchte er sie aufzumuntern und zwang sich sogar zu einem Lächeln. Sanft strich er mit der Hand über ihre Wange, in der Hoffnung, sie würde ein wenig lächeln.

»Ich möchte aber nicht allein sein«, murmelte sie und schmiegte sich an seine Hand.

Unwillkürlich musste Kaden schmunzeln. Wie lange hatte er gebraucht, damit Lilitha auch so für ihn empfand, wie er für sie und nun wünschte er sich, er hätte sie nie so weit gebracht. Dann wäre sie jetzt wenigstens nicht so traurig und noch dazu würde es sie wohl weniger mitnehmen, sollte er nicht mehr wiederkommen.

Natürlich würde sie jetzt nicht mehr mit ihm schlafen wollen, zumindest bestimmt nicht bis er wieder zurück war. Doch wieso war er enttäuscht? Deswegen wollte er es ihr doch sagen, bevor sie ihre Unschuld an ihn verlor, nur um ihn dann kurz darauf im Kampf fallen zu sehen. In dem Fall wäre es wohl nachvollziehbar, sich aufsparen zu wollen.

Lilitha blickte Kaden in die braunen Augen und lehnte sich zu ihm hoch, ehe sie ihre Lippen auf seine drückte und ihn fast schon auffraß beim Küssen.

Überrumpelt wankte er ein wenig hin und her, da sie ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Doch er fing sich schnell wieder und erwiderte den Kuss, wenn auch eher vorsichtig, als stürmisch. Auch wenn er nicht ganz verstand, was in sie gefahren war, so genoss er doch den Kuss und die Ablenkung. Wenigstens blickte Lilitha ihn nicht mehr mit diesen großen, traurigen Augen an. Stattdessen drückte sie sich an ihn und küsste ihn, wie eine Verhungernde. Ihre Hände fuhren über seine Brust, als würde sie ihm jede Minute die Kleider vom Leib reißen wollen.

Auch Kaden spürte, dass sie wie ausgewechselt war und auch, wenn er sie, aufgrund ihrer aufgewühlten, emotionalen Lage, wohl bremsen sollte, tat er es nicht. Vorsichtig, aber dennoch mit schnellen Handgriffen lehnte er sich wieder nach vorn, bis Lilitha wieder auf dem Rücken lag und richtete sich kurz auf, um sich das Hemd über den Kopf zu ziehen.




Lilithas Blick war auf ihn gerichtet und sie ließ ihn keine Sekunde aus den Augen . Kaum hatte er seine Brust entblößt, hob sie die Hände, um über seine warme Haut zu streichen und mit ihren Fingern jeden seiner Muskeln nachzufahren.

Er schluckte kurz, als er sie so sah und lehnte sich wieder zu ihr nach unten. Als hätte er sie nie unterbrochen, ging sowohl sein Atem, als auch sein Herzschlag schneller und ließ ihn nun endlich vergessen. Lilithas Berührungen brachten sein Blut in Wallung und er hatte Mühe, sie nicht zu grob anzupacken. Langsam und prüfend streifte er ihr den Träger von der Schulter und begann, ihre Schulter zu küssen und daran zu knabbern.

Sie seufzte erfreut und ließ zu, dass er sie küsste, ehe sie sich selbst nach oben beugte und begann Küsse auf seiner nackten Brust zu verteilen.

Kaden stöhnte, bei einem misslungenen Versuch es zu unterdrücken, leise auf, doch Lilithas Lippen auf seiner Haut zu spüren, fühlte sich zu gut an, als das er seine Gefühle verstecken wollte.

In ihre Berührungen vertieft, fuhr er mit den Händen ihre Kurven entlang, um ihren Körper zu erforschen, bis er beinahe unabsichtlich bei der Korsage ihres Kleides innehielt und begann den Knoten zu lösen. Seine Finger zitterten ein wenig, doch er schaffte es, die Bänder zu lösen und somit auch die Korsage.

Lilitha schien sich nicht dagegen zu wehren. Im Gegenteil. Sie drehte sich sogar so, dass er die Korsage besser lösen konnte, um sie schließlich wegzuwerfen. Auch, wenn das geschnürte Kleidungsstück ihre Figur betonte, war es doch ein viel besseres Gefühl ihren weichen, natürlichen Körper unter seinem zu spüren.

Vorsichtig schlüpfte seine Hand unter den Stoff ihres Kleides und wanderte über ihre Haut. Von ihrem Becken zu ihrem Bauch, hoch zu den Rippen, ehe er mit seinen Fingern um ihre Brust herumstrich.

Ein Seufzen entkam ihr und sie wand sich ein wenig unter ihm, doch es wirkte nicht so, als würde sie versuchen, ihm zu entkommen. Eher, als würde sie sich seinen zarten Berührungen entgegendrücken. »Mehr«, murmelte sie und blickte aus gesenkten Lidern zu Kaden auf. Vorsichtig strich er mit der Hand über ihre weiche Brust und umschloss diese schließlich leicht. Wie auch das Mal zuvor keuchte sie erfreut auf und streckte sich ihm entgegen. Sie liebte es, wenn er ihre Brüste berührte. Es fühlte sich so gut an und eine angenehme Hitze machte sich in ihrem Körper breit.




Obwohl Lilitha es ganz offensichtlich genoss und sich nach mehr sehnte, so war Kaden sich doch unsicher. Unruhig zuckten seine Finger auf ihrer Haut und er zwang sich, sich nicht in der Hitze der Gefühle zu verlieren. »Soll ich aufhören?«, hauchte er leise, atemlos und musterte ihr Gesicht.

»Nein«, flüsterte sie und drückte sich fest an seine warme Brust. Sie wollte ihn spüren, wie sie ihn noch nie gespürt hatte. Wenigstens ein Mal, bevor sie es vielleicht nie wieder konnte.

Er schluckte noch einmal kurz, bei dem Anblick, den sie ihm bot und genoss das Gefühl, welches sie ihm gab. Vorsichtig glitt seine Hand über ihre Brust und streifte ihr letztlich das Kleid über den Kopf. Seufzend senkte er seine Lippen auf ihre und begann sie zu küssen. Dabei wanderten seine Hände über ihren nackten Körper, um diesen zu erforschen.

Er hatte sie in den letzten Wochen oft nackt gesehen, doch er hatte sich zurückgehalten und sie nicht berührt. Zumindest nicht so, dass sie es ihm hätte vorwerfen können. Doch nun konnte er endlich alles an ihrem Körper erkunden und herausfinden, ob ihre Haut überall so wunderbar weich war.

Vorsichtig und zärtlich tastete er sich voran, während seine Hände immer wieder über ihre Beine strichen. Dabei bahnte er sich sicher einen Weg aus Küssen hinab zu ihrem Schlüsselbein, um dieses zu liebkosen und ihren Geschmack zu genießen. Es fühlte sich alles so richtig an, dass es ihn Mühe kostete, nicht zu schnell voranzuschreiten. Dennoch nahm er sich die Freiheit, sich diesem Gefühl hinzugeben und wanderte von ihrem Schlüsselbein zu ihrer Brust. Als er begann, diese mit Küssen zu bedecken, seufzte Lilitha zufrieden auf. Kaden musste ein wenig lächeln und ging so weit, dass er ihre Knospe zwischen seine Lippen nahm und leicht daran saugte. Als Dank erhielt er ein leises Stöhnen von Lilitha, die sich ihm entgegendrückte und nach mehr verlangte.

Dieses Angebot ließ er sich nicht zweimal deuten und umschloss ihre Brustwarze mit seinen Lippen, um ein wenig fester daran zu saugen und ihre andere Brust in seine Hand zu nehmen. Lilitha keuchte erneut auf und genoss seine Berührungen sichtlich, während sie ihre eigenen Hände auffordernd über seinen Rücken streichen ließ und erneut in seinen Hintern kniff.




Als wäre er von dieser Geste motiviert worden, lehnte er sich ein wenig zur Seite, um ihr Bein weiter hochzuschieben. Verführerisch strich er über ihre Innenschenkel und nahm jedes Detail von ihr in sich auf. Wie sie sich unter ihm wand, wie sie sich anfühlte, wie sie schmeckte, wie sie roch. Der Klang ihrer Stimme, wenn sie seinen Namen sagte, oder ihr Wohlwollen ausdrückte.

Ihr Bein hob sich ein Stück und rieb über seine Seite, während ihre Hände auffordernd über seinen Rücken strichen. Schwer atmend suchte sie seine Lippen und küsste ihn stürmisch. Hungrig erwiderte Kaden ihren Kuss und senkte sich nieder auf Lilithas Körper, um ihre Haut auf seiner zu spüren. Wie mitgerissen von ihrem schweren Atem und seinem heftigen Herzschlag verfingen sich seine Finger in ihrem angewinkelten Bein, um es auch dort zu halten, wo es war. Kurz darauf löste sich seine Hand von ihrer Brust und strich über ihren Körper hinunter zwischen ihre Beine. Er hatte erwartet, dass sie Gegenwehr leisten würde, als seine Hand über ihren Bauch zu ihrer warmen und mittlerweile sehr feuchten Mitte strich, doch Lilitha drückte sich seiner Hand lediglich entgegen und keuchte erfreut, als er mit seinen Fingern ihre Perle streifte.

Unweigerlich wurde Lilitha an die Nacht erinnert, in der sie das Aphrodisiakum genommen hatte und er sie zum ersten Mal so berührt hatte. Es war ein himmlisches Gefühl, das sie dazu veranlasste, sich ihm näher zu fühlen als sonst.

Fordernd, aber doch langsamer, begann er sie mit einer Intensität zu küssen, die ihr bis ins Mark ging. Dabei hielt er in keiner seiner Bewegungen inne und strich weiterhin mit der einen Hand über ihr Bein und mit der anderen über ihre feuchte Mitte. Seine Finger sorgten dafür, dass sie begann sich unter ihm zu winden, weil sie die Wucht der Gefühle einfach nicht erwartet hatte. Es war genauso wie damals mit dem Aphrodisiakum, nur dass sie dieses Mal die Gefühle genießen konnte und Herr ihrer Sinne war. »Kaden«, keuchte sie auffordernd und streckte ihm ihre Hüfte entgegen.

Augenblicklich rann ihm ein wohliger, angenehmer Schauer über den Rücken, bei dem Klang ihrer Stimme, wie sie seinen Namen aussprach. Dennoch ging er nicht auf ihr offensichtliches Angebot ein und genoss es, sie noch eine Weile zu reizen. Viel zu sehr genoss er es, sie zu verwöhnen und er wollte den Moment auch nicht zerstören, für den Fall, dass es ihr gar nicht gefallen sollte.




Stattdessen beugte er sich wieder hinab und liebkoste mit seinem Mund ihre Brüste und streichelte weiter über ihre Mitte, bis sie sich keuchend und leise quietschend unter ihm wand.

Er spielte mit dem Gedanken, sie zum Höhepunkt zu bringen, ohne mit ihr zu schlafen, obwohl er quasi die Erlaubnis bekommen hatte. Doch diese Vorstellung wollte in seinem Kopf nicht Fuß fassen, auch wenn es egoistisch war. Er hatte zu lange auf diesen Moment hingearbeitet und sollte er wirklich nicht zurückkommen, würde er es bereuen, das wusste er genau.

Gerade, als Lilitha erneut aufstöhnte, entzog er ihr seine Hand und drückte stattdessen seine Erektion gegen ihr Geschlecht. Lilitha schnappte nach Luft und öffnete ihre Augen ein klein wenig, um ihn auffordernd anzublicken.

Vorsichtig beugte sich Kaden erneut vor, um sie in einen Kuss zu verwickeln, ehe er langsam in sie eindrang. Lilitha keuchte in den Kuss hinein und verspannte sich etwas. Doch als Kaden begann, ihre Brüste mit seiner freien Hand zu massieren, entspannte sie sich wieder etwas.

Leise stöhnte Kaden bei dem Gefühl auf, ohne den Kuss zu unterbrechen und schob Lilitha vorsichtig eines der kleinen Kissen unter den Hintern, um ihr eine angenehmere Position zu ermöglichen. »Wenn du Schmerzen hast, sagst du mir Bescheid, ja?«, hauchte er leise an ihre Lippen und sah ihr fordernd in die Augen.

Lilitha schluckte ein wenig und nickte, doch ihr Blick sprach nicht davon, dass sie Schmerzen hatte. Sie schien sich recht schnell an die ungewohnte Situation angepasst zu haben und ihr stockender Atem zeigte Kaden deutlich, dass ihr gefiel, was er mit ihr tat.

Vorsichtig legte er wieder seinen Mund auf ihre Lippen, um sie wieder zu küssen und begann langsam und vorsichtig seine Hüften zu bewegen.

Lilitha keuchte in den Kuss hinein und begann sich seinem Rhythmus anzupassen, während sie ihre Beine hob und mit diesen Kaden förmlich festhielt.

Wohlig nuschelte der Blonde etwas in den Kuss hinein und schob seinen Arm unter Lilithas Taille, um diese noch dichter zu sich zu ziehen. Hingerissen von dem Gefühl und Lilithas Wohlwollen wagte er es sogar, ihr einen kleinen Stoß gegen das Becken zu verpassen. Sie japste nach Luft und drückte Kaden ihr Becken nur noch mehr entgegen, während sich ihre Hände in seinen Rücken krallten und sie ihn gar nicht wieder loslassen wollte. Kaden, der diese Geste sichtlich genoss, stöhnte auf und wiederholte die Bewegung gleich wieder. Dabei senkte er schwer atmend sein Gesicht, um Lilitha zu küssen und an ihrer Unterlippe zu saugen.




Auffordernd bewegte Lilitha ihre Hüften fordernder, schneller. Sie wollte mehr. Wollte alles, was er bereit war ihr zu geben, um es zu wahren wie einen Schatz. Selbst, wenn es nur dieses eine Mal sein sollte. Auch ihn überkam das überwältigende Gefühl, das sein Blut zum Kochen brachte und veranlasste ihn dazu, diese Geste zu wiederholen und immer wieder in Lilitha zu stoßen. Stöhnend vergrub er seine Finger in den Polstern unter ihnen und leckte mit seiner Zunge spielerisch über Lilithas Lippen. Diese zog ihn sofort in einen hungrigen, stürmischen Kuss. Als wäre von der alten, zurückhaltenden Lilitha nichts mehr übrig.

Vollkommen in dem Gefühl versunken, welches sie ihm gab, wurden seine Bewegungen immer schneller und verlangten nach mehr. Nach allem. Er keuchte auf, als Lilitha stöhnend ihre Finger in seinem Haar vergrub und einfach nur genoss. Kaden bewegte sich ein wenig schneller und ärgerte sich darüber, dass er wohl nicht in der Lage war, es noch länger zu genießen, dennoch versuchte er sich so gut es ging zurückzuhalten. Doch, als Lilitha erneut seinen Namen stöhnte, war es um ihn geschehen und mit Lilithas Namen auf den Lippen kam er mit einem Stöhnen.

Es war wohl doch eine zu lange Weile gewesen, in der er abstinent geblieben war. Lilitha hatte ihn schließlich gebeten, nicht mehr andere Frauen zu sich zu rufen. Doch das hätte er auch so nicht getan. Im Gegensatz zu Lilitha wirkten alle anderen einfach nur noch irrelevant. Er wollte keine mehr, außer dieser zierlichen, rothaarigen Vampirin, die ihn um den Verstand brachte. Doch wem konnte er das schon erzählen? Er durfte schließlich keine monogamen Ehen führen. Das würde die Thronfolge zu sehr gefährden und das war nicht gut für das Reich.

Erschöpft und mit flachem Atem rollte er sich neben Lilitha zur Seite und blickte nach oben zu der Pflanzendecke, die über ihnen schwebte. Diese erstrahlte in den schönsten Farben und in voller Blütenpracht, als hätte sie auf das reagiert, was hier passiert war.

Lilitha seufzte zufrieden und kuschelte sich sofort an Kadens leicht verschwitzten Körper. Er tat es ihr gleich und seufzte, um sie ebenfalls geschafft in seine Arme zu schließen. Sein Blick dabei noch immer auf die wunderschönen, kleinen Blüten gerichtet, die in allen möglichen Facetten der Farbenwelt erstrahlten. Gedankenverloren strich er ihr durch das weiche Haar und genoss den friedlichen Moment, der wohl spätestens in einer Woche nicht mehr existent sein würde.




»Hm«, machte Lilitha wohlwollend und streichelte seine Brust. »Ist es immer so … unglaublich?«, fragte sie mit müder, leicht schleppender Stimme und hatte die Augen geschlossen.

Kaden holte tief Luft, um seinen, noch immer wilden, Herzschlag zu beruhigen und lachte leise. »Nur mit dir«, flüsterte er sanft, mit rauer Stimme und küsste flüchtig ihre Schläfe. »Bist du müde?«

»Müde nicht. Nur zufrieden und träge«, erklärte Lilitha und streckte sich etwas. Dabei fuhren ihre Finger weiterhin über seine Haut.

Kaden lächelte bei diesen Worten zufrieden und schloss die Augen. »Also hat es dir gefallen?«, fragte er leise und zog Lilitha mit einem Ruck hoch auf seine Brust, damit ihr Körper auf ihm lag.

Lilitha gab ein erschrockenes Quietschen von sich und blickte Kaden fragend an, der sie im Arm hielt und die Augen weiterhin geschlossen hatte. Sie senkte die Lider. »Gefallen ist nicht stark genug für die Gefühle«, murmelte sie und senkte ihren Kopf wieder auf seine Brust.

»Ich hatte Angst, es würde dir kein Vergnügen bereiten«, gestand er leise und strich ihre Haare zur Seite, um ihren nackten Rücken zu kraulen.

Der Moment schien viel zu friedlich, um real zu sein. Es war anders, als mit den anderen Frauen. Nicht nur, dass diese vollkommen anders gesinnt waren und nie lange genug bei ihm blieben, so war es mit Lilitha auch anders, weil sie gewartet hatten. Jetzt fühlte es sich besonders an und er wusste, dass es das auch bleiben würde, denn wahrscheinlich würde es nicht so einfach werden, Lilitha erneut hierzu zu überreden. Sie hatte ihm etwas geschenkt, das er nicht erwartet hatte. Nicht hier und nicht zu diesem Zeitpunkt.

»Doch, wieso sollte es nicht?«, fragte sie irritiert.

Vorsichtig holte er Luft und öffnete wieder die Augen, um sich die Blumenpracht anzusehen. Auch, wenn es ihr scheinbar gefallen hatte, so war es doch ihr erstes Mal gewesen. Da war es nur verständlich, wenn sie sich zuerst daran gewöhnen wollte oder womöglich machte sie ihm auch nur etwas vor, um ihn nicht zu verletzen? Nun wurde er wohl noch paranoid … sowas Blödsinniges. Als würde sie ihn anlügen.

»Du warst dem immer so … abgeneigt«, versuchte er es vorsichtig und widerstand dem Drang, Lilitha anzusehen.




»Ich war dem abgeneigt, weil ich kein leichtes Mädchen für eine schnelle Nummer bin«, murmelte sie und bediente sich dabei einer Sprache, die vorrangig auf den Straßen gesprochen wurde. Als leichte Mädchen wurden die Frauen bezeichnet, die sich auf der Straße gegen Geld feilboten und jeden Freier in ihr Bett ließen, der nur richtig zahlte.

»Hm …«, machte Kaden in einem gespielt nachdenklichen Ton und kratzte sich das Kinn. »Anscheinend bist du das doch«, fügte er ergeben hinzu, als könnte man daran nichts machen. Jedoch konnte Lilitha seiner Stimme entnehmen, dass er es nicht wirklich ernst meinte. »Leichtes Mädchen … das hat doch was«, neckte er sie und grinste.

Lilitha schüttelte den Kopf und musste gegen ihren Willen lächeln. »Nur für dich«, sagte sie und öffnete leicht die Augen, um ihm entgegenzublicken.

»Womit habe ich diese Ehre denn verdient?«, fragte er leise und schob zwei Finger unter ihr Kinn, um dieses ein wenig anzuheben und sie langsam, aber zärtlich zu küssen. Ein unschuldiger Kuss, im Gegensatz zu dem, was sie vorher getan hatten.

Als Kaden den Kuss wieder löste, blickte Lilitha ihn lange Zeit an. »Du hast dich in mein Herz geschlichen«, flüsterte sie leise an seine Lippen.

Der Blonde lächelte leicht und strich Lilitha liebevoll über die Wange, um ihr Gesicht in seine Hände zu nehmen. »Dein Herz wird das nicht bereuen«, flüsterte er zurück und stupste, wie schon viele Male zuvor, ihre Nase mit seiner an.

»Nur wenn Ihr lebend zurückkommt, mein Liebster«, hauchte sie. »Sonst wird es brechen.«

Kaden hielt inne und schluckte, während er sie weiterhin musterte.

»Sag das bitte nicht«, bat er fast schon gequält. Der Gedanke, Lilitha trauern zu lassen nur wegen ihm, war kaum erträglich, nicht einmal in seiner Vorstellung.

Sie hob die Hand und strich damit über seine Wange. »Ich habe nichts, was mich auf dieser Welt hält und es wird nach dir auch lange nichts mehr geben, was mich halten würde«, erklärte sie flüsternd.

Wie gelähmt griff Kaden nach ihrer Hand, um sie auf seiner Wange zu halten und sie wie gebannt anzublicken. »Soweit wird es nicht kommen«, versprach er mit überraschend fester Stimme, auch wenn seine Augen etwas anderes sagten. Sie erzählten von der tiefen Sorge, die er um Lilitha hatte. Eine Sorge, die keine Sekunde an sein eigenes Leben dachte.




Und genau das brachte Lilitha dazu, um sein Leben zu bangen, ohne an ihr eigenes zu denken. Er hatte sich heimlich so tief in ihr Herz geschlichen, dass es sehr wehtun würde, ihn wieder herauszureißen. Womöglich würde es eine Wunde hinterlassen, die man nicht heilen konnte. »Versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst und alles tust, was du kannst, um zu mir zurückzukehren«, bat sie, denn es war das Einzige, was er ihr versprechen konnte.

»Ich werde tun, was in meiner Macht steht«, versprach er und strich ihr sanft das Haar zurück, um sie erneut vorsichtig zu küssen und an sich zu drücken. Er schien jetzt schon Angst zu haben, sie zu verlieren und es würde wohl nicht besser werden, denn der Tag der Abreise rückte immer näher und es würde immer schlimmer werden. Und wahrscheinlich würde es für beide unerträglich sein zu wissen, dass der andere nicht jederzeit in der Nähe war.

Langsam drehte er sich auf die Seite, ohne von Lilitha abzulassen und hielt sie dicht an sich gedrückt. »Ich würde dich nie verlassen«, flüsterte er leise und hielt sie fest.

»Das kann nur die Zeit bestätigen«, sagte sie und wollte seinen Worten gern glauben, doch was war, wenn die Gefühle, die sie füreinander hatten, plötzlich verloren gingen? Wenn eine andere Frau auftauchte, die Kaden mehr faszinierte, als es Lilitha tat? So sehr faszinierte, dass er sie als seine Gemahlin nahm? Immerhin konnte er keine seiner Mätressen heiraten. Nicht, solange sie ihm keinen Sohn gebar. Und das würde noch lange nicht der Fall sein.

»Du weißt, dass ich dich liebe«, gestand er leise und küsste ihre Stirn liebevoll, während seine Arme ihre Taille fester umschlossen, als würde sie gleich wegrennen.

Tat er das? Vermutlich wusste sie, dass er so empfand, oder zumindest glaubte er bestimmt so zu empfinden. Doch tat er das wirklich? Und was noch wichtiger war, tat sie es? Konnte sie das, was sie beide hatten, mit dem vergleichen, was ihre Eltern hatten? War es ähnlich? Besaß es eine ähnliche Tiefe? Vielleicht. Lilitha wusste es nicht und würde die nächsten Wochen wohl damit verbringen, darüber nachzudenken.

»Und ich werde dich immer lieben, ganz egal, was passiert«, fügte er leise hinzu und schloss die Augen.




Er wollte ihr nah sein und sie nie wieder verlassen, auch wenn das hieß, dass sie seine Liebe nicht erwiderte. Er würde sie immer beschützen, koste es was es wolle. Sie hatte es geschafft, in der kurzen Zeit, in der sie hier war, seinen langweiligen Alltag zu etwas Glanzvollem zu machen. Zu etwas, das sein Leben lebenswert machte. Er hatte wieder Lust darauf bekommen zu reisen, oder auch einfach nur ein Abendessen zu genießen, weil es in ihrer Gesellschaft zu etwas Anderem wurde. Selbst der heiß begehrte Harem, der einen jeden Mann neidisch machte, interessierte ihn nicht mehr. Doch seit sie da war, auch schon vor ihrer Reife, hatte sie ihm neue Seiten gezeigt und ihm somit zu verstehen gegeben, wie viel das Leben doch noch für ihn bereithielt.

»Kann ich etwas tun, um dich glücklich zu machen?«, fragte er nun leise, da sie scheinbar nichts auf seine Worte zu antworten hatte.

»Komm heil wieder zu mir zurück. Dann werde ich glücklich sein«, murmelte sie und drückte sich an ihn, als wollte sie sich in ihm verkriechen, sodass er sie mitnehmen konnte.

»Gibt es nichts, was ich dir hierlassen kann, was dich … beschäftigt?«, fragte er hoffnungsvoll und strich über ihren Rücken. Es brach ihm jetzt schon das Herz, sie so zu sehen und er fürchtete sich vor dem Moment, in dem er sich von ihr verabschieden musste.

»Nein, aber ich möchte, dass du etwas mitnimmst«, sagte sie leise. »Und du musst mir versprechen, es bei dir zu tragen. Immer«, flüsterte sie und blickte zu ihm auf in seine Augen, ehe sie hinzufügte: »Und ich möchte in deinem Bett schlafen, bis du wiederkommst. Darf ich das?«

Sichtlich überrascht blinzelte er einige Male, doch Lilithas Mimik blieb unverändert. »Ich werde mit Sergej sprechen, dass er dich bei mir einquartiert, während meiner Abwesenheit. Du kannst aber auch jederzeit zurück zum Harem oder in dein Gartenhaus«, erklärte er und drückte ihr seine Lippen auf die Stirn. »Was ist es, was ich mitnehmen soll?«, fragte er ein wenig misstrauisch und musterte sie eingehend.

»Ich will deinen Geruch um mich haben«, murmelte sie und ging nicht weiter auf die Frage ein. Es war noch zu früh, um es zu erklären. Ihr besonderes Geschenk brauchte noch ein wenig Vorbereitung und sie hoffte, dass sie damit rechtzeitig fertig werden würde.




Sicherlich war es nicht einfach eine Pflanze so zu präparieren, dass sie Kadens Zustand anzeigte, wenn er das Gegenstück bei sich trug. Doch ihre Mutter hatte es ihr erklärt. Es war nur die Frage, wie viel davon hängengeblieben war.

»Mach nur keine Dummheiten, in Ordnung?«, fragte er sicherheitshalber, da er das Gefühl nicht loswurde, dass irgendwas faul war. Er machte sich jetzt schon Sorgen um Lilithas Zustand. Doch das Einzige, was ihm blieb, war, die letzten Tage mit ihr zu genießen und ihr keine freie Zeit für Dummheiten zu lassen. Er würde Sergej den Extraauftrag geben, auf sie Acht zu geben. Sie sollte sich wohlfühlen, auch ohne seine Anwesenheit. Nur, ob das so einfach war, wusste Kaden nicht.

»Es wird eine Blume«, murmelte sie leise. »Durch diese werde ich wissen, wie es dir geht«, erklärte sie fast noch leiser.

»Ich will nicht, dass du dir Sorgen machst«, seufzte er und schloss müde die Augen. Die Hitze des Gefechtes und der emotionale Ausbruch, den sie beide hatten, zerrte ganz schön an seinen Nerven.

Tief atmete er ein und genoss das Gefühl von Lilithas nacktem Körper, der an seinen gepresst war. Daran konnte er sich wirklich gewöhnen. Jeden Morgen mit Lilitha im Arm aufzuwachen schien fast schon ein ferner Traum zu sein, der geradezu greifbar wurde.

»Das kannst du leider nicht verhindern«, murmelte sie. »Es sei denn, du gehst nicht«, fügte sie hinzu und begann erneut mit ihren Fingern kleine Muster auf Kadens Brust zu zeichnen.

Er seufzte ergeben und ließ seinen Körper sich entspannen. »Sobald ich wieder da bin, werde ich die Reise einleiten und dann haben wir ganz viel Zeit für uns allein«, versprach er ihr mit rauer Stimme, streichelte entspannt ihren Rücken hinunter und über ihren Hintern.

»Hm«, murmelte Lilitha und kuschelte sich weiter an ihn. »Zeit für uns klingt gut«, sagte sie und spürte, wie auch ihr Körper langsam zur Ruhe kam und sie müde wurde.

Kaden lächelte träge bei der Vorstellung, wie sie beide gemeinsam durch das Land streiften und endlich, weg vom Harem, Zeit miteinander verbringen konnten. »Wir werden in die Dörfer gehen und alles erkunden. Gehen auf Feste und tanzen zusammen, ohne feindselige Blicke«, schwärmte er leise und gab sich der Vorstellung hin.




»Das wäre schön. Ich tanze so gern«, murmelte sie und zog eines der Farnblätter zu sich hinab, um sich damit ein wenig zuzudecken. Auch, wenn es hier im Gewächshaus wärmer war als draußen, war es vielleicht doch keine gute Idee nackt hier einzuschlafen.

Flüchtig öffnete Kaden die Augen und schielte zu Lilithas Geste. Mit einem schwachen Lächeln küsste er Lilithas Hals und löste sich dann kurz von ihr, um aufzustehen und einen Schrank zu öffnen, in dem mehrere Decken und Kissen lagen. Lilitha blieb am Boden liegen, drehte sich aber zu ihm um, um ihn mit ihren Augen anzublicken und zu beobachten. »Ich sehe, du hast mitgedacht«, murmelte sie ein wenig erschöpft und einfach zu faul, sich zu bewegen.

»Ich hab mir schon gedacht, dass du hier schlafen wirst … irgendwann«, erklärte er und griff sich eine Decke, um den Schrank wieder zu schließen.

Noch während er die Decke entfaltete, drehte er sich zu Lilitha zurück und schüttelte diese aus, um sie auf Lilitha auszubreiten. »Und ich kann ja nicht zulassen, dass du frierst.«

Lilitha musste über die zärtlich hervorgebrachten Worte schmunzeln, ehe sie die Arme einladend hob. »Dann komm her und wärm mich«, sagte sie auffordernd und mit einem Lächeln auf den Lippen.

In einer selbstverständlichen Geste ließ er sich auf die Sitzecke nieder, schlüpfte unter die Decke und legte sich seufzend auf Lilitha, um diese zu küssen. Es waren kurze, zärtliche Küsse, aber es steckte doch mehr dahinter. Ein Verlangen, welches er lange nicht mehr gespürt hatte. Das Verlangen, nicht genug bekommen zu können. Mit einem Lächeln löste er sich von ihren Lippen und wanderte zu ihrem Hals, um diesen zu liebkosen. »Ich wüsste, wie ich dich wärmen kann«, nuschelte Kaden verführerisch zwischen zwei Küssen und spürte, wie sein Körper auf Lilithas Nähe reagierte. Aus Lilithas Kehle drang ein raues Lachen, das dafür sorgte, dass ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken rieselte und sein Körper sofort wieder bereit für sie wurde.

»Ja?«, fragte sie neugierig, klang aber auch ein wenig verspielt dabei. »Dann zeig es mir«, bat sie mit einem leicht rauen Unterton, der Kaden ganz genau zeigte, dass sie wusste, was er meinte.

Kaden grinste schelmisch in den Kuss hinein, als er weiter von ihrem Hals, zu ihrer Brust, wanderte und sie mit Küssen liebkoste. Lilitha drückte sich den Berührungen seiner Lippen entgegen und streichelte sanft über seine Seite. Er hatte sie wirklich anders eingeschätzt. Jedenfalls hätte er nie gedacht, dass sie sich so schnell daran gewöhnen würde. Aber sie war immerhin ein Vampir, womöglich lag es, auch trotz ihrer Gabe und ihrem Wesen, in ihrer Natur.




»Wird niemand misstrauisch, wenn du die Nacht nicht in deinen Gemächern verbringst?«, fragte sie plötzlich vorsichtig. Sie hatte Angst, dass Sergej eine Suche nach ihnen einleitete, weil er dachte, dass Kaden vielleicht entführt worden war.

»Hm?«, murmelte er abwesend und schien ihr nicht wirklich zugehört zu haben. Stattdessen küsste er weiter ihre Brust und fuhr mit den Händen in einer schmeichelnden Geste ihre Seiten entlang. Lilitha seufzte und konzentrierte sich nur noch auf seine Berührungen, die sie in den Himmel hoben. »Du hast wirklich schöne Haut«, nuschelte er gedankenverloren und leckte über ihre aufgestellten Brustwarzen.

Lilitha keuchte. »Warum?«, fragte sie, da sie der Meinung war, dass ihre Haut sich nicht von denen der anderen Frauen unterschied.

Kaden lächelte bei ihrer Reaktion und richtete sich wieder auf, um sie innig zu küssen. »Sie ist so weich und schmeckt gut«, antwortete er, als wäre das selbstverständlich und strich über ihre Wange, um sie erneut in einen Kuss zu verflechten.

Lilitha ließ es zu und genoss es einfach. Es fühlte sich einfach so richtig an, mit Kaden hier unter den Blüten zu liegen und sich zu küssen, dass sie dieses Gefühl nie wieder missen wollte.

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