AdD2-Kapitel 7

»Was ist denn mit dem los?«, fragte Yuvan irritiert, als er auf Rhana zulief und beobachtete, wie Idris wieder im Gebäude verschwand.
Rhana konnte Idris nur hinterhersehen und die Schultern zucken.
»Keine Ahnung«, murmelte sie zu irritiert von Idris Reaktion, um wirklich etwas zu sagen.
Kaza kam quietschen zu ihr jnd umrundet sie, als würde sie sichergehen wollen, dass Rhana unverletzt war.
Diese legte der Drachin die Hand auf den Kopf, um sie zu beruhigen, bewegte sich aber nicht.
Erst, als ein Brüllen erklang, wirbelte sie herum.
Es war Kisa, die den Übungsplatz hinaufgeklettert kam und dabei in den Himmel blickte.
Ihre Flügel zuckten und ihr Brüllen nahm ein flehendes Jammern an, während sie den Himmel beobachtete.
Obwohl Rhana eigene Sorgen hatte, trat sie sofort auf Kisa zu, um zu sehen, ob sie vielleicht verletzt war.
Die Angst, dass vielleicht erneut ein Drache von diesem schwarzen Mal befallen war, machte sich in ihr breit.
»Kisa«, sagte Rhana sanft, die überhaupt nicht verstand, warum der Drache so durchdrehte. Wenn sie fliegen wollte, hinderte sie nichts daran. Zumindest konnte Rhana nichts sehen. Sollte sie vielleicht Direktorin Nae rufen? Würde sie das überhaupt können?
Plötzlich legte sich ein Schatten über sie und Kisa hob freudig jauchzend ab. Ein Geräusch, das Rhana überrascht aufsehen ließ.
Da war ein Drache mit moosgrünen Schuppen, der über sie flog. So groß, dass er sogar Kisa in den Schatten stellte.
Rhana hatte diesen Drachen noch nie hier gesehen und konnte ihn auch nicht zuordnen. Dafür erkannte sie aber zwei Gestalten auf seinem Rücken, als sie abbogen und auf einen Landeplatz in der Nähe des Direktorinnenzimmers zuhielten.
Kaza stieß einen Laut aus, der Rhana vorwarnt. Doch nicht genug.
Der Drache zog an ihr und schaffte es irgendwie, dass sich Rhana auf Kazas Rücken wiederfand.
Die Drachin sauste über den Platz und sprang die Steineände hinauf, während Rhana sich panisch festkrallte und kaum dazu kam, Luft zu holen, während sie panisch schrie.
Rhana wusste nicht, was los war, weshalb sie sich in die Schuppen ihrer Drachin krallte, um nicht zu fallen. Gleichzeitig fühlte sich er Wind in ihren Flügeln verlockend an, weshalb sie diese unbewusst öffnete.




Eine Aktion, die Kaza sofort irritierte. Ihre Krallen trafen, aufgrund des unerwarteten Widerstandes, das Ziel nicht und nur ihre Hinterkrallen hielten sie im Stein, während Kaza panisch mir den Flügel flatterte.
Rhana, die gar nicht bemerkte, was sie getan hatte, geriet ebenfalls in Panik und kam gar nicht auf die Idee, ihre Flügel wieder zu schließen.
Plötzlich spürte sie einen Griff m Nacken, der sie von Kaza zog und mit den Rücken an eine feste Brust drückte.
Sofort gelang es Kaza wieder nach vorn zu gehen und sich fest zu Krallen. »Dich kann man auch keinen Moment aus den Augen lassen«, tadelde Idris, während Rhana versuchte herauszufinden, wie genau es ihm gelang, in der Luft zu stehen. Oder tat er das gar nicht?
»Danke. Ich weiß nicht, was mit ihr los ist«, stieß Rhana hervor, die noch immer nach Luft rang.
Idris stieß die Luft aus. »Was ist denn passiert?«, fragte er, während er Rhana fest an sich drückte.
Diese genoss es, während sie versuchte zu erklären. »Da war dieser fremde Drache …«, setzte sie an, wurde aber gleich unterbrochen.
»Fremde Drache?«, fragte Idris lauernd und blickte zur Seite.
Rhana folgte seinen Blick und konnte erkennen, wie der moosfarbene Drache landete.
Isris weitete seine Augen uns zog Rhana noch fester an sich. »Das kann nicht wahr sein«, hauchte er. Rhana war sich nicht sicher, ob sie Schmerz oder Hoffnung in seiner Stimme hörte. Nur die Ungläubigkeit war deutlich.
Dann bewegte sich Idris, sodass Rhana erneut ein Schrei entfleuchte.
Warum musste heute jeder sie herumschleppen?
Sie rang noch nach Luft, als ihr klar wurde, das Idris in der Nähe des Landeplatzes hielt. So dass sie den Drachen perfekt sehen konnte. Und die Personen, die darauf saßen.
Rhana erkannte die Frau mit den tiefschwarzen Haaren, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war. Hinter ihr ein Mann, dessen Foto sie sah oft angestarrt hatte.
Trotzdem glaubte sie ihren Augen nicht und konnte nur erstarrt auf die Szene starren.
Nae kam aus dem Gang gestürmt, gefolgt von Lir, während die beiden vom Drachen rutschten. Der Drache selbst wurde von Kisa angesprungen und beide wälzten sich auf den Boden als würden sie sich ebenfalls begrüßen.
»Rachel! Giori!«, rief Nae ungläubig und bestätigte Rhanas Vermutung.




Ihr Herz begann schneller zu schlagen und drängte sie dazu, loszuatürmen, doch sie konnte nicht.
Nicht nur war sie im Himmel, sondern hielt auch Idris Griff sie so fest, dass sie glaubte sie darauf nie und nimmer befreien zu können.
Nae nahm die beiden in den Arm, die völlig verwirrt aussahen.
»Wir haben das Siegel versaut«, sagte Giori, wobei seine Stimme in Rhana widerhallte und tiefste Erinnerungen weckte.
Es war noch immer die Stimme, die ihr als Kind Geschichten erzählt hatte.
Nae drückte sie von sich und musterte beide eingängig. »Das haben wir mitbekommen«, sagte sie nüchtern.
Rachel und Giori tauschten Blicke aus, die Rhana nicht deuten konnte. »Das heißt ihr wisst, dass das Siegel gebrochen ist?«, fragte Giori vorsichtig.
Nae starrte die beiden an, brachte aber keinen Ton hervor.
»Ihr seid vor 15 Jahren verschwunden, als ihr das Siegel erneuern wolltet«, erwiderte Lir, der seiner Frau vorsichtig eine Hand auf den Rücken legte.
In dem Moment spürte Rhana, dass sie weinte.
Ihre Eltern.
Das waren wirklich ihre Eltern, die vor 15 Jahren verschwunden waren.
»Idris«, quengelte sie schniefend und versuchte sich nach vorn zu bewegen. Ihre Flügel zitterten, als könnte sie sich so befreien.
»Du stürzt nur vom Himmel«, flüsterte er und bewegte sich dann ganz langsam.
Rhana konnte ihre Eltern, die nun endlich näher kamen, nur anstarren, doch die Gespräche hörte sie nicht.
Sie verstummten erst, als Nae sie bemerkte und Idris landete.
»Idris«, rief Rachel überrascht und mit einem Strahlen, doch Idris schob Rhana nach vorn, sodass diese zwischen ihnen stand und die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Ihre Tränen verschleierten ihren Blick und durch das Schniefen bekam sie keinen Ton hervor.
Rachel starrte sie an, als würde sie zuerst nicht verstehen. Dann wurde ihr Blick ungläubig. »Rhana«, hauchte sie mit großen Augen.
»Bist du das wirklich?«, fragte Giori, der sie eingängig musterte.
Rhana legte instinktiv ihre Flügel an und bekam das Gefühl,lächeln sich verstecken zu müssen.
Würden ihre Eltern sie überhaupt erkennen? Sie war jetzt eine Fee und hatte gar keine Ähnlichkeit mehr mit dem Kind von vor 15 Jahren.
Rachel legte ihre sanft eine Hand auf die Wange. »Du bist so groß geworden«, flüsterte sie und strich ihr die Tränen weg.




Rhana schniefte, bevor sie ein vorsichtiges: »Mama«, hervorstieß.
Keinen Moment später schlang Rachel die Arme sanft um ihre Tochter und zog sie fest an sich. »Oh mein Baby. Es tut mir so leid, dass wir dich allein gelassen haben.«
Rhana krallte sich an ihrer Mutter fest und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie hatte das Gefühl, das alles wäre nur ein Traum und jeden Moment würden ihre Eltern wieder verschwinden.
So wie es immer war, sobald sie aufwachte.

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