DBdD-Kapitel 22

Yelir zog leicht an den Zügeln und das Pferd fiel in einen gemächlichen Trab. Vor ihnen tauchten die ersten Häuser auf, die der Burg am nächsten lagen. Kavalare. Ein kleines Dorf, das seit Jahrhunderten die Burg mit Nahrung versorgte.
Die Felder lagen karg da und nur wenige grüne Triebe kämpften sich durch die trockene Erde. Welke Blätter wirbelten durch die leeren Reihen. Ein scharfer Kontrast zu dem goldgelben Korn seiner Kindheit.
Er hatte Gold geschickt, so gut er konnte, doch es war nicht genug gewesen. Während Lacrews Herrschaft war irgendwas schiefgelaufen, doch niemand wusste, was es genau war.
Yelir wusste zwar, dass es zu wenig Bauern oder Handwerker gab, da die meisten im Krieg verwundet wurden, doch dass es derartige Ausmaße haben würde, hatte niemand gedacht.
Weil er sich ein Bild der Lage machen wollte, war er auf den Weg. Gleichzeitig hoffte er aber auch mit seinem alten Freund Astaron sprechen zu können. Er war der Verwalter des Dorfes und seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Er wollte von ihm wissen, ob es wirklich in Ordnung war, wenn er so mit Zunae, seiner zukünftigen Frau, umging.
Es war lange her, dass er ein persönliches Anliegen mit Astaron besprochen hatte, doch er war der einzige, den Yelir wirklich als Freund bezeichnen würde. Nicht nur, weil sie auf dem Schlachtfeld zusammen gekämpft hatten, sondern auch, weil er sein alter Lehrmeister war. Yelir hatte ihm viel zu verdanken.
Als er sich dem Dorf soweit näherte, dass zwischen den Feldern die ersten Häuser auftauchten, entschied er sich dazu, abzusteigen und das Pferd mit sich zu führen.
Sein Blick wanderte über die Häuser. Risse zogen sich über die Wände. Die Dächer sackten langsam ein und an den Fensterläden blätterte die Farbe ab. Yelir presste unmerklich seine Lippen zusammen.
Trotzdem wurde er von den Dorfbewohnern freundlich willkommengeheißen.
Die vertrauten Wege weckten Erinnerungen. Hier, zwischen den kaputten Holzzäunen war er mit Astarons Sohn, Aaron, um die Wette gerannt. Auch seine Frau Missina hatte er sehr ins Herz geschlossen. Nach dem Tod seiner eigenen Mutter, war sie immer für ihn da gewesen.
Leider hatte er sie lange nicht mehr besucht, seitdem er König über die Nordlande geworden war.
»Hoheit Raenac«, wurde Yelir von einem Mann begrüßt, der gerade auf den Weg zum nächsten Feld war, um sich um das Unkraut zu kümmern.
Yelir nickte ihm lediglich zu, während er versuchte das gegerbte Gesicht und die dunklen Augen einzuordnen. War das der Bäcker? Er wusste noch, dass der Bäcker selbst einige Felder besaß und eines der besten Brote machte. Er war wirklich alt geworden, aber so war das leben.
»Was führt Euch hierher?«, fragte er, wobei er müde klang, aber trotzdem lächelte.
»Ich möchte mir ansehen, wie es dem Dorf geht. Seitdem der Krieg pausiert, gibt es viel zu tun«, erwiderte Yelir. »Daher habe ich mir die Zeit genommen, um das Oberhaupt zu besuchen.«
Obwohl er als König des Landes herrschte, oblag die Verwaltung der einzelnen Dörfer doch ihren Oberhäuptern. Yelir hingegen war mit der Sicherheit des Landes betraut und nicht unbedingt mit seiner Wirtschaft. Daher wusste er darüber nicht so viel. Nur, dass er als König der größte Arbeitgeber des Landes war. Jeder in seinem Heer verdiente so gut, dass er die Familie versorgen konnte. Was zu dem Problem geführt hatte, dass die Staatskassen leer waren.
»Oh, das wird Aaron aber freuen«, bemerkte der Mann gut gelaunt, der sich weiter auf den Weg machte.
Yelir brauchte einen Moment, um sich daran zu erinnern, dass Astaron mittlerweile so alt war, dass er seine Position an seinen ältesten Sohn Aaron abgegeben hatte. Jedoch nicht, ohne dass dieser seine Stärke unter Beweis gestellt hatte.
Es war ein paar Jahre her, doch Yelir hatte persönlich dem Kampfturnier beigewohnt. An viel erinnerte er sich jedoch nicht mehr, da er in dieser Zeit an zu vielen Turnieren dieser Art teilgenommen hatte.
Yelir blickte sich in dem kleinen Dorf um, als er den Hauptplatz erreichte, auf dem der Brunnen stand.
Es hatte sich kaum etwas verändert. Noch immer war der Platz um den Brunnen herum riesig und die kleinen Häuser standen so weit voneinander entfernt, dass es genug freie Anbaufläche für alles Mögliche gab. Nur konnte Yelir kaum etwas sehen. Nur wenige Häuser hatten kleine Gemüsebeete angelegt und Tiere waren gar nicht zu sehen. Es wirkte alles viel leerer und dadurch irgendwie trostloser als zuvor.
Yelir fühlte sich unwohl. Es gab zu wenig Leute für die große Fläche, doch er wusste, dass die Häuser absichtlich so weit auseinander standen. Wenn ein Feuer ausbrach, was während des Krieges nicht selten gewesen war, würde es sich nicht so schnell verbreiten.
Da die Häuser alle aus Holz und Stroh gebaut waren, waren sie dafür sehr anfällig. Was auch der Grund war, warum die Ställe für die Tiere nicht wieder erbaut worden waren. Yelir war sich nicht sicher, ob es Probleme mit dem Baumaterial gab, oder was der Grund dafür war.
In der Nähe des Dorfes gab es keine Bäume mehr. Nur noch brach liegende Felder.
Schließlich fand Yelir das Haus, das seinem Lehrmeister gehörte. Es sah nicht besser aus, als die anderen. Als wäre kein Geld mehr übrig, um sich darum zu kümmern. Aber zumindest der Gemüsegarten war reichlich bepflanzt. Es hatte Jahre gebraucht, bis sie in den Nordlanden Sorten gefunden hatten, die auch in ihren viel zu kalten Sommern wachsen konnten.
Als er näherkam, erkannte er eine ältere Frau, die leise summend das Unkraut entfernte. Sie trug eine alte, schmutzige Schürze und hatte das graue Haar zu einem Knoten gebunden. »Missina«, flüsterte Yelir, der Wärme in sich aufsteigen spürte. Er hatte fast geglaubt, dass sie vielleicht nicht mehr lebte.
Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Fünf Jahre hatte er sie nicht mehr gesehen. Nur, weil er regelmäßig Berichte über sie erhalten hatte, hatte er sich das leisten können.
Yelir trat an das hölzerne Tor, bevor er an dieses klopfte. Es war so niedrig, dass er es einfach öffnen könnte, wenn er wollte, doch es gehörte sich nicht, einfach einzutreten.
Missina reagierte nicht, was Yelir dazu veranlasste, die Stimme zu erheben. »Klopf, klopf«, sagte er laut genug, dass Missina den Blick überrascht hob.
Sie blickte zu Yelir, musterte ihn kurz und stieß dann einen Laut der Erkenntnis aus. Das Unkraut fiel zu Boden, als sie so schnell sie noch konnte, auf Yelir zuging. »Yelir«, sagte sie und nahm sein Gesicht in die Hände, um ihn genau zu mustern.
Yelir spürte die Gefühle in sich aufsteigen, die er im Krieg so lange verschlossen hatte. »Hallo Missina«, sagte er sanft und legte ihr eine Hand an die Wange, während er ihr erlaubte, sie weiter zu mustern. Sie ließ sogar von ihm ab, machte einen Schritt zurück und besah sich ihm eingängig.
»Du bist groß geworden. Gut siehst du aus«, sagte sie erleichtert und mit einem leichten Unterton, der Yelir zeigte, dass sie den Tränen nah war.
Yelir, der die Zeit genutzt hatte, um sie ebenfalls zu mustern, konnte nicht so viel Gutes finden. »Du bist so dünn«, bemerkte er besorgt und strich ihr erneut über die Wange.
Missina lachte leise. »Das kommt mit dem Alter«, behauptete sie und öffnete das Gartentor, damit Yelir eintreten konnte. »Komm, ich mach uns Tee. Astaron wird sich freuen, dich zu sehen«, sagte sie, ohne darauf zu achten, dass Yelir mittlerweile König war und eigentlich ein viel distanzierterer Umgang angebracht wäre.
Als Yelir mit Missina zusammen das Haus betrat, fand er alles vor, wie früher. Alles war sauber und es standen frische Blumen auf der Kommode im Flur. Allerdings fielen ihm auch die abgenutzten Mäntel auf, die dort hingen.
Brav, wie man ihn erzogen hatte, zog er seine Schuhe aus und stellte sie zu denen der Bewohner. Auch dabei stellte er fest, wie oft diese schon geflickt waren. Sie waren in keinem guten Zustand, was ihm Sorge machte. Als Verwalter sollten sie die reichste Familie im Dorf sein.
Missina führte ihn in die Küche und deutete ihm, Platz zu nehmen.
Yelir sah sich um und spürte eine gewisse Unruhe in sich. Optisch war alles wie immer, doch etwas fehlte.
Missina entfachte ein kleines Feuer, bevor sie darauf Wasser erwärmte und schließlich Tee eingoss.
Der Geruch von Kräutern erfüllte den Raum und schickte Yelir zurück in seine Kindheit. Eigentlich hatte es im Haus immer nach getrockneten Kräutern gerochen. Missina liebte den Geruch und hatte im Garten viele angebaut. Ihre Tees waren die Besten.
Früher waren unter den Nordländern Kaffees beliebt, doch durch die vielen Kriege waren die Plantagen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Daher gab es kaum noch Kaffeebauern und Adlige gingen sogar so weit, diesen heimlich aus den Südlanden zu importieren. Aber selbst, wenn sie das Geld hätte, käme das für Missina nicht in Frage. Dazu war sie zu sehr Teetrinker.
Im Flur erklangen Schritte und als ein Mann mit kurzem, grauen Haar und wettergegerbtem Gesicht den Raum betrat, erhob sich Yelir sofort.
Astaron lachte leise. »Sieh an, wir haben Besuch«, sagte er, bevor er Yelir in eine kurze, aber feste Umarmung zog und ihm auf den Rücken klopfte. »Was führt dich her?«, wollte er wissen, als Missina ihm einen Tee servierte.
Früher hatten sie viel Tee getrunken, doch die letzten getrockneten Kräuter hob sich Missina für besondere Anlässe auf. Ihr einstiges Kräuterbeet war Gemüse gewichen, da dieses schwer erschwinglich war.
Astaron humpelte in die Küche und ließ sich schwer auf einen der Stühle fallen. Seinen Gehstock, ohne den er nicht mehr laufen konnte, lehnte er an den Tisch.
»Ich wollte nach euch sehen«, sagte Yelir, der sich schlecht fühlte, so lange nicht hier gewesen zu sein. »Und schauen, wie es euch seit dem Frieden geht.«
»Wie soll es uns schon gehen?«, fragte Astaron abwinkend, der dankbar den Tee entgegennahm.
»Soll ich euch allein lassen?«, fragte Missina, die nicht vor hatte, sich in die Gespräche der Männer einzumischen.
Yelir sah zögernd zu Missina. Er wollte ihr diese Last nicht aufbürden, doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, nickte Astaron bereits. »Wenn du möchtest, kannst du Aaron sagen, dass wir Besuch haben«, bot er an, da sein Sohn in einem eigenen Haus ein Stück entfernt lebte.
»Das ist eine wundervolle Idee«, sagte Missina sofort. »Aaron hatte tatsächlich vor, dich in nächster Zeit aufzusuchen«, sagte sie, wobei sie nicht wusste, warum. Dass es im Dorf größere Probleme gab, versuchte er zu verstecken. Bisher wusste nur Astaron, wie schlimm es war, weshalb er sie auch bat, ihn herzubringen. Astaron glaubte, dass Yelir ein offenes Ohr für die Probleme hatte.
Missina legte Yelir noch eine Hand auf die Schulter, bevor sie sich verabschiedete, um Aaron zu holen.
Kaum hörte Astaron die Tür, wurde er ernster. »Du kommst doch nicht nur, um nach uns zu schauen. Du hast viel zu tun. Gerade jetzt.«
Yelir hätte wissen müssen, dass Astaron ihn besser kannte. Es wunderte ihn also nicht, dass er auch wusste, dass er nicht einfach grundlos hier war.
»Es stimmt schon, dass ich nach euch schauen wollte, aber ich brauche auch deinen Rat«, sagte er und erhob sich. Es fiel ihm schwer, sitzenzubleiben, weshalb er begann, durch die Küche zu tigern.
Astaron lehnte sich zurück und ließ den Tee in seiner Tasse kreisen. Er kannte Yelir. Würde er jetzt Fragen stellen, wäre ein abwehrendes Schnauben zu erwarten. Also sagte er nichts und wartete.
»Es geht um die Prinzessin aus den Südlanden«, erklärte Yelir schließlich frustriert.
»Also kam der Vertrag endlich zu Stande?«, fragte Astaron, der bisher noch nichts davon wusste. Yelir wollte es geheimhalten, bis er sich sicher war, dass auch wirklich eine Hochzeit im Raum stand.
Yelir stieß den Atem aus. »Ja. Aber ich weiß nicht, was ich mit ihr anfangen soll«, erklärte er frustriert. »Sie ist nicht wie unsere Frauen. Sie ist eine Südländerin und Feindin«, brummte er. »Ich weiß nicht, ob ich ihr vertrauen kann.«
»Es wird sich niemand beschweren, wenn du sie auf Herz und Nieren prüfst«, meinte Astaron ruhig. »Ich denke nicht, dass jemand erwartet, dass du sie wie eine Frau von uns behandelst.«
Yelir hatte eine ähnliche Antwort erwartet, weshalb er leise seufzte. »Aber ich weiß nicht, wie ich mit einer Frau, die nicht von hier ist, umgehen soll.«
»Was ist sie für dich?«, fragte Astaron schließlich, der Yelir genau betrachtete.
Dieser blieb stehen und blickte ihn verwirrt an. »Eine Prinzessin aus den Südlanden«, sagte er, ohne großartig darüber nachzudenken.
»Siehst du sie als Frau oder Feindin?«, fragte Astaron weiter, wobei er Yelir fixierte.
Dieser wandte den Blick ab und lief wieder auf und ab, während er nachdachte. »Das ist … schwer zu sagen«, gab er zu. »Meist eher als Feindin«, gestand er schließlich, was Astaron nicken ließ. Yelir wusste aber selbst nicht, ob er damit wirklich richtig lag. Allerdings wusste er auch, dass er sie nicht als Frau sehen sollte.
»Mein Vorschlag: Lerne die Frau hinter der feindlichen Südländerin kennen.«
Yelir schnaubte. »Und wie soll ich das machen? Sie ist eine Fremde und eine Frau.«
Astaron lachte leise und wünschte sich ein gutes Bier statt Tee, doch dafür war kein Geld da. »Du hattest schon immer Probleme mit Frauen«, bemerkte er, da er sich an Frauengespräche erinnerte, die diesem hier ein wenig ähnelten. Yelir hatte noch nie gewusst, wie er mit Frauen umgehen sollte, weshalb er sie eigentlich mied.
Yelir stieß frustriert die Luft aus. »Degoni meinte, ich soll sie behandeln wie einen Mann. Aber das ist sie nicht. Vermutlich wird sie meine Frau. Ich sollte meiner Frau vertrauen können, oder?«
»Das Vertrauen wird sie sich verdienen müssen«, stimmte Astaron zu und sah, wie Yelir sich durch die Haare fuhr.
»Das Problem an der Sache ist: Sie ist nicht einfach nur eine der Prinzessinen«, gab Yelir schließlich zu. »Es handelt sich um Zunae Naytas. Bis vor kurzem war sie die amtierende Königin der Südlande.«
Yelir fuhr sich durch das Haar und krallte kurz seine Finger hinein. Eine Frau mit einer ähnlichen Stellung wie seine. Das allein ließ Unruhe in ihm aufsteigen. Zunae hatte über ein Reich geherrscht und war bereit, diese Macht aufzugeben, um Frieden zu stiften. Vielleicht musste es nichts heißen, doch als Yelir in einer ähnlichen Position war, hatte er die Macht gewählt. Er hätte sich an ihrer Stelle niemals unterordnen können. Sein Kiefer spannte sich an. Er hätte es nicht gekonnt. Niemals. Würde sie es also können?
»Die Königin«, murmelte Astaron zu sich und blickte in den Tee. »Es gibt viele Geschichten über sie. Keine Kriegerin auf dem Schlachtfeld, aber eine Politikerin«, bemerkte er langsam und blickte dann aus dem Fenster in den Garten. Auf das spärliche Grün, das sich durch den kargen Boden kämpfte. »Vielleicht genau das, was wir gebrauchen können.«
Yelir hielt erneut in seiner Bewegung inne, als Erleichterung ihn packte. Er hatte schon Sorge gehabt, durchzudrehen, weil er die Dinge so sah, doch Astaron stimmte ihn zu.
Wäre sie eine Frau aus den Nordlanden, wäre es völlig hirnrissig von ihr zu erwarten ein Reich zu führen. Aber sie kam aus den Südlanden und hatte einen gewissen Ruf. Diesen sollte er nutzen, auch wenn er sich Sorgen machte, dass sein Volk das vielleicht nicht so gut heißen würde.
Dass Astaron nun aber ähnlich dachte, beruhigte ihn. Astaron hatte ihn ausgebildet und erkannte Talent, bevor andere es sahen. Vielleicht war es das, was ihn so sicher machte.
»Das war auch mein Gedanke«, stimmte er zu, was Astaron den Blick vom Fenster zu Yelir richten ließ.
»Und wo liegt dann das Problem?«
»Sie ist eine Südländerin. Eine Feindin. Ich kann ihr nicht vertrauen.«
Astaron griff nach seinem Stock und erhob sich, um zum Fenster zu gehen. Dort beobachtete er Missina, die Aaron zu ihm brachte.
»Ich kann dir sagen, wie ich es sehe«, sagte er, ohne zu Yelir zu blicken oder sein Nicken wahrzunehmen. »Lass ihr Geschlecht außen vor. Sieh dir ihr Talent an. Platziere sie in einer Position mit Einfluss, aber mit vielen Vertrauten, die ein Auge auf sie haben. Dann wirst du sehen, was wirklich in ihr steckt.«
Genau das hatte er damals auch mit seinen Brüdern getan. Degoni und Misha hatten ihn durch ihre Loyalität überzeugt. Arcas durch die Liebe zu seiner Mutter. Ein zweischneidiges Schwert, doch etwas, das Yelir durchaus anerkannte.
»Eine Position mit Einfluss«, murmelte Yelir, der Astaron beobachtete. »Das einzige, was mir einfällt, wäre das Oberhaupt eines Dorfes, aber welches Oberhaupt würde schon freiwillig einer Frau platz machen?«, fragte er in den Raum hinein und hoffte auf Antworten von Astaron.
Dieser drehte sich jedoch nur vom Fenster weg und ging zurück zum Tisch. »Aaron und Missina sind zurück«, verkündete er, ohne Yelir weitere Hilfe zu geben.
Frustriert riss er sich zusammen und setzte sich an den Tisch. Er war alt genug und hatte genug Hilfe erhalten. Den Rest würde er selbst herausfinden müssen.
Kommentare